Tanja kam mit einem Jahr in die Krippe und geht jetzt mit 4 Jahren wochentäglich von 8 bis 15 Uhr in eine Kita.
Die Mutter beschreibt ihr derzeitiges Verhalten wie folgt: Tanja hat extreme Trotzanfälle, dabei ist sie ständig völlig außer sich; sie ist mit nichts zufrieden, flippt bei jeder Kleinigkeit aus. Die Mutter erträgt das nicht mehr und ist froh, wenn das Kind in der Kita ist. Seit einigen Wochen will das Kind nicht mehr in die Kita und wehrt sich mit Händen und Füßen, bis sie erbrechen muss.
Bei der Erziehungsberatungsstelle wurde der Mutter gesagt, dass sie eine „zu enge Bindung“ an ihre Tochter hätte. Das wäre ungesund.
Diese erschreckende Auskunft einer Fachfrau hat der Mutter nur weitere Probleme beschert und nicht darüber aufgeklärt, welches die Gründe für das schlimme Verhalten von Tanja sind. Weil sie es nicht wusste und in der frühen Krippen und Ganztagsbetreuung kein Problem sieht?
Wenn die frühe Krippenbetreuung für Kinder eine zu hohe Belastung ist, zeigt sich dies in unterschiedlicher Weise an Verhaltensänderungen oder Verhaltensauffälligkeiten. Mit diesen Beispielen aus der Praxis von Kindertherapeuten, Erzieherinnen, Müttern, Tagesmüttern und ErziehungsberaterInnen wird dargestellt, wie überforderte Krippenkinder reagieren. Damit soll Eltern deutlich gemacht werden, in welcher Form und warum sich die Kinder im Verhalten verändern.
Dr. Erika Butzmann, Entwicklungspsychologin, erklärt nach jedem geschilderten Fall, welches Vorgehen der Eltern notwendig ist, um die Belastungen des Kindes aufzulösen oder zu reduzieren.