39. Jahrestagung in Klagenfurt und online
„Und dann rutschte die Seele nach rechts …“
Psychohistorische Analysen des Zeitgeschehens und konkrete Vorschläge für die nächsten Schritte im gesellschaftlichen Handeln
Der weltweite Rechtsruck, der auch in den westlichen Gesellschaften die politische und gesellschaftliche Diskussion beherrscht, ist eine Herausforderung an die Psychohistorie, deren zentrales Thema gerade die psychologische Dimension des gesellschaftlichen und politischen Geschehens ist. Die Tagung der Deutschen Gesellschaft für Psychohistorie und Politische Psychologie findet 2025 erstmals außerhalb Deutschlands in Österreich in Klagenfurt statt. Darum haben wir die Tagung überregional gestaltet, und zwar mit den Hauptreferenten: Ralf Vogt aus Leipzig, Peter Gowin aus Wien, Karin Lackner aus Wien, Ludwig Janus aus Dossenheim bei Heidelberg und Artur Boelderl aus Klagenfurt, die jeweils eigene Themenfelder einbringen: Transgenerationale Gewalt, Evolution der Menschlichkeit, Bedingungen der persönliche Reife, Dynamik gesellschaftlicher Organisation und der Beitrag der Literatur zur Reflexionsfähigkeit in der Gesellschaft.
Um den aktuellen Stand der Mentalitätsentwicklung bzw. der Bewusstseinsevolution zu erfassen, braucht es die Zusammenführung verschiedener Wissensfelder, wie es in dieser Tagung geschieht. Der Rechtsruck hat einen Hintergrund in den fortwirkenden traumatischen Bedingungen, aus denen wir kommen und eine wirksame Dynamik darin, dass viele Menschen mit der Komplexität der Verantwortung, die mit einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft verbunden sind, überfordert sind. Der leitende Gesichtspunkt bei der Planung der Tagung bestand darin, dass wir durch die Zusammenführung verschiedener gesellschaftlicher Wissensfelder, eine Ressource für die Ausbildung einer erweiterten Wahrnehmung von sich selbst und der eigenen Rolle in der Gesellschaft und der Geschichte sein könnte, die wir für entsprechende verantwortliche Handlungsmöglichkeiten in unseren so komplexen gesellschaftlichen Bedingungen benötigen. Diese erweiterte Wahrnehmung basiert auf einem vollständigeren Verständnis für die eigene Entwicklung von allen Mitgliedern der Gesellschaft und ebenso auf einem vollständigeren Verständnis der geschichtlichen Entwicklung, aus der heraus wir unser Leben führen. Dieses vollständigere Verständnis wurde in wesentlicher Hinsicht im Rahmen der Erforschung der Erlebnis- und Verhaltenswirksamkeit von Erfahrungen in der Kinderzeit und ebenso von Erfahrungen in frühesten vorsprachlichen Lebenszeit im Rahmen der Psychodynamischen Psychologie, der Pränatalen Psychologie und der Psychohistorie erarbeitet und kann heute darum auf einem hohen methodischen Niveau den Gesellschafts- und Kulturwissenschaften und den Geschichts- und Politikwissenschaften wie auch der Psychotherapiewissenschaft zur Verfügung gestellt werden, wie es durch diese Tagung paradigmatisch geschehen soll. Es geht um eine Zusammenführung des heute verfügbaren Wissens zur individuellen und kollektivpsychologischen Entwicklungsdynamik und dessen praktische Umsetzung.
Frühbucherrabatt bis zum 15.12.2024