Tamina Kallert im Gespräch mit Kerstin Pukall
Meine eigene Kindheit prägt mein Muttersein
Sie strahlen Selbstbewusstsein aus und vermitteln Leichtigkeit. Woher haben Sie das?
Ich erlebe gerade eine sehr glückliche Phase in meinem Leben und fühle mich richtig angekommen: in meiner Mutterrolle, in meiner Partnerschaft und in meinem Beruf.
Wie sind Sie aufgewachsen?
Ich hatte eine sehr glückliche und behütete Kindheit. Obwohl sich meine Eltern später getrennt haben, erlebte ich viel Liebe, Zuneigung und das Gefühl von Geborgenheit. Zusammen mit meinen Bruder war ich oft draußen in der Natur. Meine wichtigsten Freunde begleiten mich von der Schule bis heute. Das alles gibt mir viel Stabilität, Vertrauen und Kraft. Die empfangene Nestwärme kann ich jetzt weitergeben.
Wie sehr beeinflusst Ihrer Meinung nach die eigene Kindheit das Mutterbild?
Die Kindheit prägt sicherlich das Mutterbild beziehungsweise das ganze Familienbild. Sowohl im Guten wie im Schlechten. Wer negative Erfahrungen gemacht hat, wird sicher versuchen, später so viel wie möglich besser zu machen. Studien zeigen, dass das sehr schwierig sein kann. Ich persönlich habe bis heute zu meiner Mutter ein sehr inniges, vertrauensvolles Verhältnis und vielleicht auch daher für meine eigene Rolle als Mutter ein gutes Bauchgefühl.
Wie haben Sie sich durch Ihre neue Rolle als Mutter verändert?
Ich bin viel durchlässiger geworden und hochgradig sensibilisiert für die Lebenssituation von Kindern im engeren und weiteren Umfeld. Eigene Launen treten erstaunlich leicht in den Hintergrund, wenn es um die Bedürfnisse meines Kindes geht. Mein Leben hat eine ganz neue Dimension an Sinnhaftigkeit bekommen: Verantwortung für ein Kind – das eigene Kind – zu empfinden. Natürlich ist die Liebe der Mutter zu ihrem Kind einzigartig – genau wie die des Vaters. Glücklich das Kind, das beides empfängt.
Vielen Dank für das Gespräch.