Fachwortlexikon
Wenn es um Kindererziehung geht, hören wir Fachbegriffe wie Resilienz, Empathie und sprechen von Attachment Parenting. Aber was genau heißt das? Im Folgenden wollen wir Begriffe, die im Zusammenhang mit der kindlichen Entwicklung auftreten, verstehbar machen. Wenn auch Ihnen Begrifflichkeiten begegnen, die Sie hellhörig machen, schreiben Sie uns. Gern nehmen wir diese Wörter mit auf.
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Fachwortlexikon
Wenn es um Kindererziehung geht, heißt es: Kinder haben Bedürfnisse, sie brauchen liebevolle Fürsorge. Wir hören Fachbegriffe wie Resilienz, Empathie und sprechen von Attachment Parenting. Aber was genau heißt das? Im Folgenden wollen wir Begriffe, die im Zusammenhang mit der kindlichen Entwicklung auftreten, verstehbar machen. Wenn auch Ihnen Begrifflichkeiten begegnen, die Sie hellhörig machen, schreiben Sie uns. Gern nehmen wir diese Wörter mit auf.
Fachwörter – verstehbar machen
Das Konzept des Attachment Parenting (AP) geht auf das Buch „The Baby Book“ des Kinderarztes William Sears aus dem Jahr 1993 zurück. Angeregt wurden die Überlegungen von William Sears durch Beobachtung von Anthropologen bei Völkern in Südamerika und Afrika, wo Kinder von ihren Müttern ständig am Körper getragen und bei Bedarf gestillt wurden.
Ähnlich wie die Bindungstheorie geht AP davon aus, dass durch die körperliche Nähe, die umgehende Befriedigung körperlicher Bedürfnisse des Babys und die sichere Bindung von Mutter und Kind eine Entwicklung zu selbstständigen und gleichzeitig empathischen Persönlichkeiten zu gewährleisten sei. Bei William Sears bedeutet das: Kinder werden so lange sie wollen in Tüchern am Körper getragen und auf Verlangen jederzeit gestillt. Sie schlafen auch nachts im Bett der Eltern. Aktives „Entwöhnen“ gibt es nicht. Die Kinder selbst bestimmen den Zeitpunkt.
Kritiker und Medien werfen dagegen den Anhängern der AP ein ständiges „Verwöhnen“ ihrer Kinder und die Behinderung kindlicher Autonomiebestrebungen vor. Inzwischen ist in einer Reihe von wissenschaftlichen Studien der Zusammenhang von Nähe und Bindung einerseits und Persönlichkeitsentwicklung andererseits belegt. Solange aus dem Attachment Parenting nicht eine Art Ideologie gemacht und den Kinder „übergestülpt“ wird, scheint es einen „Verwöhneffekt“ nicht zu geben.
Die Kontroverse in der Öffentlichkeit konzentriert sich aktuell vor allem auf die Frage des „Stillens“ – ob und wie lange (dazu s. auch hier).
Die Zeitschrift „Eltern“ bietet auf ihrer Website eine ebenso verständliche wie ausführliche Diskussion zum „Attachment Parenting“ an.
Homepage und Blog zum attachment parenting
Ein lang andauernde Praxis-Diskussion unter Müttern finden Sie bei www.babyforum.de/threads/496817-attachment-parenting-und-andere-neue-Trends
Wir müssen unsere Kinder von der ständigen Sorge um ihre Bindung entlasten und ihnen so das natürliche Programm der unabhängigen Reifeentwicklung ermöglichen.
Das Geheimnis dabei besteht darin, sicherzustellen, dass das Kind zur Erfüllung seiner Bedürfnisse nach Kontakt, Nähe und Orientierung nichts tun muss. Die kindlichen Bindungsbedürfnisse müssen erfüllt sein; erst dann kann sich die Energie zur Individuation hin verlagern, dem Prozess, eine wirklich eigenständige Person zu werden; erst dann wird das Kind frei, sich vorzuwagen und emotional weiterzuentwickeln.
Quelle: Unsere Kinder brauchen uns – Die entscheidende Bedeutung der Eltern-Kind-Bindung, Gordon Neufeld, Gabor Maté, Genius-Verlag S. 128
Eine „Dysfunktion“ ist ein Begriff, der verwendet wird, um eine Störung oder ein Problem in einem System oder Organismus zu beschreiben. Es bedeutet, dass etwas nicht so funktioniert, wie es normalerweise sollte. Dadurch kommt es zu Schwierigkeiten oder Beeinträchtigungen.
Eine familiäre Dysfunktion bedeutet demnach, dass eine Familie nicht in der üblichen, gesunden Weise funktioniert. Es gibt Probleme oder Störungen in der Art und Weise, wie die Familienmitglieder miteinander interagieren oder wie die Familie als Ganzes funktioniert. Diese Störungen können verschiedene Formen annehmen, wie Kommunikationsschwierigkeiten, Konflikte oder das Fehlen angemessener Unterstützung und Fürsorge für die Familienmitglieder. Häufig sind auch psychische Erkrankungen der Auslöser einer familiären Dysfunktion. Es ist wichtig, diese Dysfunktionen zu erkennen und zu bewältigen, um eine gesündere und funktionsfähigere familiäre Umgebung zu schaffen.
Spätestens mit der Erforschung der „Spiegelneuronen“ und der Vorgänge im Gehirn, wenn der kleine Mensch das „Du“ entdeckt, wurde die Empathie zu einem der spannendsten Forschungthemen, das immer dann auch in die Öffentlichkeit schwappt, wenn – wie derzeit in der Flüchtlingskrise – der empathische Umgang der Menschen miteinander zum Problem wird.
Empathie – Ich weiß, wie du dich fühlst, ZEIT-Wissen
Zur Bedeutung der Empathie, Video von Arno Gruen
Nach Mary Ainsworth ist Feinfühligkeit dadurch gekennzeichnet, dass die Signale des Kindes aufmerksam wahrgenommen, korrekt interpretiert und darauf entwicklungsgemäß sowie situationsangemessen prompt reagiert wird. Quelle: Feinfühligkeit
Die Fähigkeit zur Feinfühligkeit wird als ein entscheidender Indikator für die Entwicklung einer sicheren Bindung betrachtet.
Ein Kleinkind lebt im Hier und Jetzt. Kinder unter 5 – 7 Jahren haben noch keine gemischten Gefühle, und sind deshalb auch noch nicht in der Lage, zwei oder mehrere Dinge gleichzeitig zu berücksichtigen.
Quelle: Gemischte Gefühle in unserer Rubrik: Menschen(s)kinder von Angela Indermaur
lntegrative Therapie, Beratung und Bildungsarbeit ist ein ganzheitliches biopsychosoziales Verfahren, das Psychotherapie, Bewegungs-, Leib-/ Körpertherapie, Soziotherapie, Kreativ- und Kunsttherapie, naturnahe Therapieformen, Coaching, Supervision und Formen von Beratungsarbeit umfasst.
Die Bedeutung des Mutter/Eltern-Kind-Bondings – vor allem für Frühgeborene – wird in den Medien oft als „Kuschel-Methode“ verniedlicht. Für Frühgeborene hat sich sowohl in der inzwischen sehr breiten wissenschaftlichen Diskussion als auch in Berichten aus der Praxis der Begriff „Känguru-Methode“ durchgesetzt. Eine gut verständliche Beschreibung (Deutsch) hat die WHO (World Health Organization) vorgelegt: Kangaroo Mother Care.
Für seine gesunde Entwicklung muss das Kind Kohärenz entwickeln, was meint, die Welt als bedeutsam und sinnhaft, als „gut“ zu erleben. Es bedeutet ebenfalls das Gefühl des Kindes, Einfluss auf die Welt nehmen, sie gestalten zu können und die Welt – auf seine Weise – als verstehbar zu erleben.
Durch Kohärenzerfahrungen entsteht die Fähigkeit, Probleme meistern zu können, Mut zu entwickeln und Lebenssicherheit zu erlangen. Diese Faktoren sind grundsätzlich beim Kind angelegt, können aber durch schlechte Bedingungen und falsche Erziehung erheblich gestört werden.
Wird es aber in seinem Verlangen, Dinge auszuprobieren, nicht ständig vom Erwachsenen dirigiert, erlangt es Kompetenz; durch Lernen in Zusammenhängen entwickelt das Kind ein Gefühl von Kohärenz, es lernt, sich nicht nur auf den Erwachsenen zu verlassen, sondern selbstständig Lösungen zu finden. Es lernt zu unterscheiden, wann es sich Hilfe holen muss und wann nicht.
Quelle: Auszug aus dem Beitrag Ein bisschen Bullerbü!? von Gabriele Pohl
Bei einer Inkohärenz fehlt der damit verbundene innere oder äußere Zusammenhang.
Mechthild Papoušek, Fachärztin für Psychiatrie und Neurologie, Entwicklungspsychologin und Eltern-Säuglings-Therapeutin, beschreibt Ko-Regulation als Intuitive elterliche Kompetenzen:
„Den unmittelbarsten Einfluss auf das intuitive elterliche Verhalten haben die kindlichen Auslöse- und Feedback-Signale. So löst das Schreien des Babys bei den Eltern Alarmierung und intuitive Beruhigungshilfen aus, die das Baby mit Anschmiegen und Beruhigung beantwortet, was wiederum auch die Eltern zur Ruhe bringt und sie im Selbstvertrauen auf ihre intuitiven Kompetenzen bestärkt. So entsteht ein ‚Engelskreis positiver Gegenseitigkeit‘.“
Ko-Regulation hilft dem Baby, seine Gefühle wahrzunehmen und sie zu regulieren.
Indem Eltern sich auf das Baby einlassen und sich von seinen Signalen leiten lassen, spiegeln sie intuitiv die kindliche Befindlichkeit. Im Zwiegespräch mit dem Baby passen Mütter und Väter z. B. ihre Sprache an und sie beugen sich automatisch nach vorne, so dass das Baby sie gut sehen kann und sie wiederholen die Laute des Babys, ahmen sie nach. In diesem Rahmen machen Babys sehr früh die Erfahrung der Selbstwirksamkeit d.h. dass sie etwas mit ihrem eigenen Verhalten bewirken können. Dabei entwickelt sich die kindliche Emotionalität, hilfsbereite Fähigkeiten und Empathie; und das Baby baut an eine mögliche Antwort der Eltern Erwartungen auf. Lächelt das Baby, lächeln die Eltern intuitiv zurück. Strecken sie ihre Arme aus, dann reagieren die Eltern unbewusst darauf – wie magisch angezogen. Auf diese Weise regulieren Eltern weltweit in allen Kulturen die Gefühle des Babys.
Literatur
Regulationsstörungen der frühen Kindheit. Frühe Risiken und Hilfen im Entwicklungskontext der Eltern-Kind-Beziehungen. Papoušek M, Schieche M, Wurmser H (2010), Huber, Bern.
Ein guter Start ins Leben, Neue Antworten auf neue Herausforderungen, Interdisziplinärer Kongress der Deutschen Liga für das Kind, Bertelsmannstiftung und BZgA, dbb forum berlin, 30. Mai 2006
Unter belastender Krankheitsscham soll hier das Sich-Schämen einer Person verstanden werden, dass gekoppelt, synchron (oder im Anschluss) mit einer Erkrankung sowie ihren Symptomen und Folgen auftritt. Krankheitsscham wird, dem Verständnis des Leibphilosophen Hermann Schmitz folgend, als ergreifende Gefühlsmacht (Schmitz, 2007) aufgefasst, die das Subjekt gesamtleiblich, also körperlich, seelisch und geistig ebenso wie seinen sozialen Umraum betrifft und mit weitreichenden Folgen für sein Wahrnehmen, Denken, Fühlen und Handeln einhergeht
Belastende Krankheitsscham muss als tiefgreifende Lebensbeschwernis mit Beeinträchtigungen für die Lebensqualität gelten. Die mit dieser Emotion einhergehende Tendenz zum Verbergen, Verdecken, Abspalten erschwert medizinische und therapeutische Arbeit, die in Verbindung auftretende Beschämung ist oft schwer von Krankheitsscham zu trennen. Die Schwere und der Verlauf der Krankheitsschamdynamik hängen maßgeblich vom Krankheitsverlauf und den zur Verfügung stehenden Bewältigungsmechanismen (Copings) und Ressourcen sowie Bindungsfähigkeiten und sozialen Unterstützungsnetzwerken ab. Diese Kopplung von Krankheit und Scham kann zeitnah, flüchtig und kurz, partiell, aber auch dauerhaft und chronifiziert auftreten. Krankheitsscham kann sogar über die Krankheit hinaus andauern.
Literatur: Waltraut Barnowski-Geiser, Krankheitsscham – die verborgene Emotion, Klett-Cotta-Verlag, S. 20-21, Rezension
Kreative Leibtherapie ist ein therapeutisches Verfahren, das der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie zugeordnet wird. Kreative Leibtherapie ist theoretische und praktische Grundlage der Leiborientierten Musik-, Tanz-, und Kunsttherapie sowie Kreativer Traumatherapie, Kreativer Kinder- und Familientherapie und vieler anderer mehr. Kreative Leibtherapie stützt sich auf die Leibphänomenologie, moderne Neurobiologie und Entwicklungspsychologie. Mehrere Forschungsprojekte trugen zur Entwicklung der theoretischen Modelle und praktischen Methoden bei.
Mentalisierung heißt verkürzt, sich selber mit den Augen des Gegenübers wahrnehmen und den anderen mit den eigenen Augen. Mentalisieren bedeutet Empathie für den anderen empfinden zu lernen, weil man sich in sein Gegenüber, seine Stimmung und seine Absichten hineinversetzen kann. Dies kann aber nur gelingen, wenn ich schon als Kleinkind auf meine Blicke, Gesten und Worte Resonanz erfahren habe. Anders formuliert: Im dialogischen Spiel, das mich mit einem anderen verbindet, treffe ich zunächst mit meiner inneren Realität auf die äußere Realität meines Gegenübers. Aus der Art, wie er auf mich antwortet, kann ich seine innere Realität deuten, ob er glücklich ist oder traurig, ängstlich oder mutig und mir darüber eine eigene „Theorie“ bilden.
Lesen Sie mehr im Blog KinderWüde Warum spielt ein Kind? von Dr. Claus Koch
Selektiver Mutismus ist eine Angststörung, bei der eine Person in bestimmten sozialen Situationen, wie zum Beispiel in der Schule oder in der Öffentlichkeit, nicht sprechen kann, obwohl sie dazu in der Lage ist. Oft tritt selektiver Mutismus bei Kindern auf und kann verschiedene Ursachen haben, darunter soziale Ängste oder eine tiefergehende Angst vor bestimmten Situationen oder Personen.
Narzissmus ist nicht nur eine übertriebene Form des Selbstwertgefühls; die beiden Begriffe haben recht unterschiedliche Bedeutungen. Forscher haben drei Hauptunterschiede definiert: Illusion vs. Realismus, Überlegenheit vs. Wachstum und Zerbrechlichkeit vs. Robustheit.
Ausführlichere Erklärung finden Sie im Beitrag: Das Selbstwertgefühl von Kindern stärken
Der Anteil des Gehirns, der am allerstärksten wächst, ist der präfrontale Cortex. Es ist der Teil des Gehirns, der für soziale Interaktionen zuständig ist. Er ist der Teil, der die Fähigkeit, empathisch zu reagieren und die Gefühle anderer ernst zu nehmen, gewährleistet.
Quelle: Was brauchen Kleinstkinder? Vortrag von Steve Biddulph
Das Wort „Resonanz“ stammt vom lateinischen „re-sonare“. Der lateinische Wortstamm „sonare“ bedeutet „klingen“, „schwingen“, „tönen“, „erschallen“. Re-sonare heißt „hin- und her schwingen“, „mit Schall erfüllen“, „widerhallen“.
Resonanz ist eine besondere Qualität des Kontaktes mindestens zweier Menschen, deren Schwingungen sich beeinflussen. Wann ein Kontakt eher beiläufig ist, wann aus einem Kontakt Resonanz wird, ist nicht objektiv messbar. Resonanz ist eine subjektive Kategorie des Erlebens.
Quellen:
Kreative Traumatherapie: Aufrichten in Würde, Gabriele Frick-Baer, Semnos-Verlag S. 65-66
Klingen, um in sich zu wohnen, Udo Baer & Gabriele Frick-Baer, Semnos-Verlag, S. 295
siehe auch Responsivität
Unter Responsivität wird die Fähigkeit von Eltern und Erziehenden verstanden, sich angemessen auf Kinder einzustellen, ihre Signale zu erkennen und wahrzunehmen sowie sich angemessen und feinfühlig zu verhalten. Teils wird dies auch, die Feinfühligkeit und Empathie stärker in den Mittelpunkt stellend, als sensitive Responsivität bezeichnet.
Responsivität ist nicht ohne Resonanz zu denken. In einem umfassenderen leiborientierten Verständnis wird das in der Welt sein umfassender als „Resonanz“ aufgefasst. Der Leib als Körper, Seele, Geisteinheit stellt das Resonanzorgan dar, indem sich kindliche und elterliche Erfahrungen (bewusste und unbewusste) abgespeichert haben und in ihrer Komplexität in Resonanz zur Welt und zum Gegenüber treten.
Somit ist das in Beziehung treten zwischen Eltern und Kindern in diesem Verständnis nicht nur ein Dialog der Worte, sondern auch der Gefühle, Stimmungen, Blicke, der Körper etc. In diesem Bindungstanz des Miteinanderschwingens können Menschen Zugehörigkeit und Ausgrenzung fühlen. Responsivität und Resonanz sind entscheidende Größen in der Bindungsentwicklung zwischen Eltern und Kindern.
Die Gleichzeitigkeit, das Synchronsein, also etwa die zeitliche Übereinstimmung von Ton und Bild im Film, wird als „Synchronität“ bezeichnet. Synchronschwimmer folgen dem Gesetz des Synchronismus.
Der Begriff „Synchronizität“ bezeichnet dagegen zeitlich korrelierende Ereignisse, die nicht kausal zusammenhängen oder erklärbar sind, etwa wenn zwei Menschen an unterschiedlichen Orten gleichzeitig an den jeweils anderen denken. Diesen Terminus prägte der Psychologe Carl Gustav Jung um 1930 (u. a. in: „Synchronizität, Akausalität und Okkultismus“).
Synkretisisch meint: Das Kind stellt willkürliche Beziehungen zwischen verschiedenen Wahrnehmungen her, vermischt diese auch, ohne sich etwas dabei zu denken.
Der Begriff stammt aus der Entwicklungspsychologie von Jean Piaget (*1896 †1980)
Dieser Begriff beschreibt die Unfähigkeit der Kinder im Alter von unter vier Jahren, sich auf mehr als eine Sache zu konzentrieren.
Ruth Cohn, Psychoanalytikerin und Psychologin, schrieb 1975 dazu: „Das Postulat, dass Störungen und leidenschaftliche Gefühle den Vorrang haben, bedeutet, dass wir die Wirklichkeit des Menschen anerkennen; und diese enthält die Tatsache, dass unsere lebendigen, gefühlsbewegten Körper und Seelen Träger unserer Gedanken und Handlungen sind.“
Transduktiv meint: So lange die Kinder noch nicht logisch denken können, erkennen sie keine Widersprüche, sie reihen ihre Wahrnehmungen einfach aneinander und hinterfragen nichts.
Der Begriff stammt aus der Entwicklungspsychologie von Jean Piaget (*1896 †1980)
„Kita“ bezeichnet die Betreuung der Kinder unter 6 Jahren in einer Kindertagesstätte, wo die Ganztagsbetreuung zum Konzept gehört. Hier wird inzwischen nicht mehr unterschieden zwischen Kindergarten und Krippe, da die Ganztagsbetreuung von Anfang an für normal gehalten wird. Damit wird der gesellschaftlich kontrovers diskutierte Begriff „Krippe“ vermieden. Die Probleme der Kinder mit der Krippe und der Ganztagsbetreuung insgesamt werden nicht gesehen, weil die Annahme besteht, je länger die Kinder in der staatlichen Betreuung sind, desto besser werden sie gebildet.
Lesen Sie mehr in unserem Blog – suchen Sie: „Krippe“ und lesen Sie die Beiträge Risiken der frühen Krippenbetreuung und Kinderbetreuung alles KITA? von Erika Butzmann