Lebenslinien
Prägende Kindheiten, Loyalität, Vorfahren, Kontakt- und Liebesbedürfnis, Traumata, Grenzverletzungen, Verlust der Empathie, Schuldgefühle, Grundbedürfnisse des Kindes, Verschließung der eigenen Gefühle und Wünsche, kindlicher Treuevertrag, Scheinidentität, bleibende Erinnerungen, Erfahrungen vorangegangener Generationen
Meine Kindheit – Deine Kindheit
Lebenslinien
Prägende Kindheiten, Loyalität, Vorfahren, Kontakt- und Liebesbedürfnis, Traumata, Grenzverletzungen, Verlust der Empathie, Schuldgefühle, Grundbedürfnisse des Kindes, Verschließung der eigenen Gefühle und Wünsche, kindlicher Treuevertrag, Scheinidentität, bleibende Erinnerungen, Erfahrungen vorangegangener Generationen
Meine Kindheit – Deine Kindheit
Gewalt in der Kindheit – Aufgewachsen im Krieg
Meine ersten Lebensjahre habe ich unter den Bedingungen eines Krieges verbracht, das heißt in einer Welt, wo es um Morden und Gemordet-werden ging. Das bedeutete unter anderem, dass nachts alle Straßenlaternen dunkel waren, um nicht das Ziel für mörderische Bombardierungen zu werden. Ich weiß noch, dass mich meine Mutter davon zu überzeugen versuchte, dass es so etwas wie „Frieden“ gäbe und dass dann die Straßenlaternen erleuchtet wären. Ich weiß noch genau, dass ich das damals für unglaubwürdig hielt.
Der Krieg war auch der Grund, dass meine Eltern getrennt waren, weil mein Vater als Soldat eingezogen war. Leider fanden sie danach nicht mehr zueinander, trennten sich und gründeten jeweils neue Familien.
Für mich war das die schmerzliche Erfahrung, dass es auch in der Familie keine Sicherheit gibt.
Biografie
Gewalt in der Kindheit – Aufgewachsen im Krieg
von Ludwig Janus
Auf dem Grund
Drehbuch: Susanne Schneider, Astrid Ruppert
Regie: Thorsten M. Schmidt
Bildgestaltung: Mathias Neumann
Film Editing: Simone Klier
Produktion: Hager Moss Film
Länge: 1 Stunde und 26 Minuten
Sender: NDR
„Was wir nicht wussten: Eine junge Frau auf der schmerzhaften Suche nach der Wahrheit über ihre Familie. Nach einer vor Jahren abgebrochenen Schwimmkarriere arbeitet Anne (Claudia Michelsen) als Schwimmtrainerin und Talentscout. Ehrgeizig trainiert sie ihre Nichte (Anna-Lena Schwing) für die Landesmeisterschaft. Mit ihrer Schwester (Karin Hanczewski) gerät sie deshalb häufig aneinander. Diese findet, dass ihre Tochter von Anne überfordert wird, um ihr eigenes Scheitern zu kompensieren.. Auf der Geburtstagsfeier ihrer Mutter (Elenore Weisgerber) eskaliert der Streit. Offenbar gibt es ein lang gehütetes Familiengeheimnis, das jetzt an die Oberfläche zu kommen droht. Anne setzt alles daran, das Schweigen zu durchbrechen. Ein für sie existenzielles Anliegen.“ (Quelle: Filmfest Hamburg)
Filmkritik
Traumafolgen aus Kindheitstagen
von Waltraut Barnowski-Geiser
Herr Bachmann und seine Klasse
Filminfo: eine Madonnen Film Produktion
Deutscher Filmpreis 2021: Bester Dokumentarfilm
vornominiert für den Europäischen Filmpreis 2021
Regie, Buch und Produktion: Maria Speth
Länge: 3 Stunden und 37 Minuten
Trailer auf Youtube
Filmkritik
„Herr Bachnmann und seine Klasse“ von Claus Koch
Ein Freund von mir, der Filmemacher und langjährige Leiter des „Archiv der Zukunft“, Reinhard Kahl, verglich einmal Schüler:innen, die sich an Wintertagen im Dunkel gebückt aus ihrer Schule auf den Nachhauseweg machen, mit einer Armee von Landsknechten, die sich nach einer verlorenen Schlacht auf dem Heimweg befinden.
„Der Film zeigt, was in deutschen Schulen möglich wäre, wenn Lehrer mehr Zeit hätten und Erziehung mehr wäre, als Bildungsökonomen sich darunter vorstellen: mehr als das benotete Befüllen kognitiver Hohlräume mit Fertigwissen zwecks Verwandlung unschuldiger Körper in Humankapital.“
Thomas Assheuer in der „Zeit“ vom 23.9. 2021
Wie sich Schule in eine Richtung verändern kann, die der Film beschreibt, haben Udo Baer und Claus Koch in ihrem Buch „Pädagogische Beziehungskompetenz. Grundlagen für Erzieher:innen und Lehrer:innen“, erschienen 2020 im Cornelsen Verlag, anhand von vielen Beispielen und im Rahmen eines Konzepts von pädagogischer Beziehungskompetenz konkret beschrieben.
Sein und Haben – Être et avoir
Filminfo: Ventura Film
Europäischer Dokumentarfilmpreis 2002, Prix Arte
Regie: Nicolas Philibert
Produzent: Gilles Sandoz
Länge: 1 Stunde und 44 Minuten
DVD: Amazon
Trailer auf Youtube
Filmkritik
„Sein und Haben“ von Andreas Thomas
Ausschnitt: „Etwa ein halbes Jahr lang wird die einräumige Schule mit Kindern zwischen sechs und vierzehn Jahren beobachtet. Stets ist das Lernen mit dem SEIN in der Gemeinschaft, der Natur und den Jahreszeiten, der Qualität, verknüpft. Im Winter wird gerodelt, im Sommer gepicknickt. „Monsieur“ kümmert sich um das Essen, trockene Kleidung, um Kindergeburtstage und um ein faires Miteinander. Aber meistens wird mit unermüdlicher Geduld gelehrt und gelernt, individueller, als es jede andere Grundschule leisten kann, weil „Monsieur“ für jede und jeden Zeit hat. Wir sehen, wie verschieden diese Kinder sind, wir rühren an ihre familiären Hintergründe, wir erfahren, dass die Grenze zwischen Spielen und Lernen fließend sein kann, wir staunen, wie friedlich zwölf verschieden alte Kinder in einem Klassenzimmer gemeinsam lernen können, wir lernen aber vor allem dies: Man kann jedes Kind auf besondere Art lieben. Georges Lopez, der Lehrer kurz vor der Pensionierung, macht es uns vor. …“ Die komplette Filmkritik können Sie hier nachlesen.
Die Kinder des Monsieur Mathieu
Filminfo: Constantin Film (Universal Pictures)
Produzent: Arthur Cohn
Regie und Drehbuch: Christophe Barratier
Länge: 1 Stunde und 33 Minuten
Video, Streaming und Trailer: Amazon
Filmkritik
„Kindheit zwischen Verzweiflung und Sehnsucht“
von Waltraut Barnowski-Geiser
Wie ich 107 wurde
Filminfo: Deutschland 2018
Regie: Susanne Brantl
Redaktion: Christian Baudissin
Länge: 45 Minuten
Ausstrahlung: Bayerischer Rundfunk BR
Filmkritik
Kindheit: Der unbewusste Treuevertrag hat einen hohen Preis
von Waltraut Barnowski-Geiser
„Mammut“
Eine Parabel über die Sehnsucht nach Nähe und ihren Verlust im globalen Kapitalismus
Filminfo: 25. Januar 2011
Regisseur und Drehbuchautor: Lukas Moodysson
Länge: 125 Minuten
Filmkritik
Dieser sehenswerte Film beschreibt am Beispiel einer Vater-Mutter-Kind-Familie gesellschaftskritisch, welchen Zwängen wir erliegen können, wenn die menschlichen Grundbedürfnisse nach Nähe und Geborgenheit im aufregenden Trubel ereignisreicher Leben verloren gehen. Es geht um Glück empfinden, Zerrissenheit spüren, Verlust und Ohnmacht fühlen und um Zeit für einander. Der Film regt an, über Werte und unsere hektische Lebensweise nachzudenken und greift die Frage auf: „Haben wir wirklich das Wichtigste, nämlich die Intaktheit der Familien aus den Augen verloren?“ (Zitat aus einer Amazon-Rezension)
Quelle: Trailer bei www.imdb.com/title/tt1038043/
Interview mit dem Regisseur: www.zeit.de/online/2009/07/berlinale-interview-moodysson