Presse 17.05.2013

Schau mir in die Augen, Kleines!

Bei der Eroberung der Welt brauchen Babys den Blickkontakt

Gut gemeint, aber nicht gut gemacht. Mit hochgerüsteten, modernen Buggys schieben immer mehr Eltern immer jüngere Babys „in die Welt hinaus“. Sie wollen ihren Kindern etwas bieten, Erlebnis und Anregung, damit sie etwas lernen. Das aber ist bei den Kleinsten ein Missverständnis.

Darauf will die Aktion „Ich seh` Dich – und das macht mir Mut!“ der Stiftungsinitiative „für Kinder“ hinweisen. Babys brauchen selbst noch im zweiten Lebensjahr die „Rückversicherung“ bei einer Vertrauensperson, wenn sie sich aufmachen, die Welt zu erkunden. Erst dieses sichere Vertrauen, das Urvertrauen, befähigt sie, sich neugierig auf all die spannenden Eindrücke aus ihrer Umgebung einzulassen – alles ist ja noch neu und voller Überraschungen.

Dem Baby, das mit dem Gesicht nach vorn durch die Landschaft oder durch das Gewühl der Stadt geschoben wird, fehlt diese Rückversicherung, es zieht sich in sich zurück, blockt die gelegentlich beängstigenden neuen Eindrücke ab und lernt, der Welt da draußen zu misstrauen.

Die Lösung des Problems scheint einfach: Buggys mit variabel einstellbarem Sitz, nach vorn oder nach hinten mit Blickkontakt zur schiebenden Vertrauensperson, je nach individuellem Stand der kindlichen Entwicklung und der Bedürfnisse. Dennoch sind erste Versuche von Kinderwagen- und Buggy-Herstellern rar gesät. Der Markt, und das sind hier vor allem Mütter und Väter, verlangt zwar den technisch perfekten Buggy, aber möglichst mit dem Blick nach vorn. Wie das auf die Kinder wirkt, demonstriert drastisch ein Video einer britischen Forschergruppe, das hier zu besichtigen ist: www.fuerkinder.org/kinder-brauchen- bindung/aktuelles-news/380-mit-dem-buggy-in-die-fremde-welt

In einem „Offenen Brief“ an die deutschen Hersteller der Kinderwagen und Buggys fordert die Stiftungsinitiative „für Kinder“ ein Umdenken und bietet Mitwirkung an bei der Aufklärung der Eltern.

Orientierung für intelligente Planung und Ausführung bei der Produktion variabler Buggys könnte der norwegische Kinderwagen- und Buggy-Hersteller Stokke sein mit seinem ModellScoot. Die wissenschaftliche Begründung liefert der Hersteller in einem Interview mit der Autorin der „Buggy-Studie“, Prof. Suzanne Zeedyk, gleich mit.

Mehr als 50 bekannte Mediziner, Pädagogen, Psychologen, Journalisten, Kinder- und Familientherapeuten, Buch-Autoren und Schauspieler unterstützen als Erstunterzeichner dieses Anliegen. (Brief und Liste der Erstunterzeichner in der Anlage).

Über die Stiftungsinitiative „für Kinder“

Gegründet von dem bekannten, kürzlich verstorbenen Pädagogen und KindertherapeutenWolfgang Bergmann will die Stiftunginitiative „für Kinder“ die gesellschaftlichen Bedingungen für positive erste Bindungserfahrungen von Babys und Kleinkindern in ihren Familien befördern und so die Möglichkeit schaffen für die Ausbildung von Selbstbewusstsein und sozialer Kompetenz, von Kreativität und Konfliktfähigkeit, gesellschaftlicher Verantwortung und individueller Sinngebung. In wissenschaftlichem aber auch in politischem Handeln sollen Wege gefunden werden, die Notwendigkeit von Nähe und Bindung für ein gelungenes Leben der Kinder verlustfrei in Einklang zu bringen mit den Anforderungen moderner Leistungsgesellschaften.

An die Redaktionen

Detaillierte Darstellung der Aktion auf der Website der Stiftungsinitiative – www.fuerkinder.org
Weitergehende Informationen und Fotos schicken wir Ihnen gern auf Anforderung zu. Interview-Wünsche richten Sie bitte ebenfalls telefonisch oder per Email an die unten angegebene Kontaktadresse.

Pressekontakt

Redaktion „für Kinder“ Leopold Bergmann Maximilianstr. 81 75172 Pforzheim

Fon 07231-4192320
Fax 07231-4192322 – redaktion@fuerkinder – www.fuerkinder.org –  www.facebook.com/fuerKinder

Links zum Thema

Liste der Erstunterzeichner und offener Brief an alle Kinderwagen- und Buggy-Hersteller