Spiel der Herzen - Foto iStock © Andrii Shablovskyi„Es hat Schnee, Juheee…“ so beginnt ein Schweizer Kinderlied. Und das passt im Moment gerade wunderbar, wir versinken selbst im Flachland in Unmengen von der weißen Pracht. Wir Eltern erinnern uns an unbeschwerte Kindertage im Schnee und erzählen unseren Kindern davon. Und alle, die nicht gerade mit Räumungsarbeiten beauftragt sind, lädt der Schnee zum Spielen ein. Iglus werden gebaut, es wird Schlitten gefahren und Schneebälle sausen durch die Luft.

Eine Einladung zum Spiel der Herzen für Groß und Klein

Interessanterweise fiel der Schnee wenige Tage bevor unser Land in einen weiteren Corona-bedingten Lockdown geschickt wurde. Und ich freue mich über die Einladung für Groß und Klein zum Spiel, während dieser herausfordernden Zeit.

Die Welt ist gerade wie dafür geschaffen, sich draußen zu treffen und zusammen Spaß zu haben. Und das ist genau das, was wir brauchen angesichts des Lockdowns und des damit zusammenhängenden Besuchsverbots: Beziehung und Spiel. Kontakt, Nähe an der frischen Luft, und zusammen Spaß und Freude erleben ist gerade wunderbare «Medizin» für durch die schlechten Nachrichten alarmierten (Kinder)Herzen.

Zuversicht und Kraft für weitere Herausforderungen

Diese Bedürfnisse betreffen übrigens nicht nur die Coronazeit und Lockdowns. Es sind Grundbedürfnisse unserer Kinder, und wann immer sie schwere Zeiten durchlaufen müssen, besteht ein erhöhtes Bedürfnis nach Beziehung und nach Spiel. Dort kann Verarbeitung und Heilung stattfinden, dort kann wieder neue Zuversicht und Kraft entstehen für die weiteren Herausforderungen.

Sorgen wir als Eltern dafür, dass unsere Kinder, ganz besonders in herausfordernden Zeiten, genug Kontakt, Nähe und SpielRaum bekommen! Zugegeben, da sind wir mit dem vielen Schnee gerade im Vorteil, aber es gibt ja auch noch unzählige andere Möglichkeiten! 😉

Ihre Angela Indermaur

Ein Beitrag aus unserer Kolumne:

Menschen(s)kinder


Uns beschäftigen aktuell öffentlich diskutierte Themen rund um den Erziehungsalltag genauso wie das gesunde Aufwachsen der Kinder und die notwendigen Bedingungen für die optimale Entwicklung ihrer je besonderen Persönlichkeit. In einer regelmäßig erscheinenden 14-tägigen Kolumne geht unsere Kolumnistin Angela Indermaur Fragen zur kindlichen Entwicklung, des Aufwachsens und Lernens nach. Was brauchen Kinder wirklich? Wo bleibt der Freiraum für spontanes Lernen und Selbsterkundung? Müssen Kinder ständig umsorgt, angeleitet und gefordert werden? Schadet Fürsorglichkeit und Geborgenheit unseren älteren Kindern? Welche Aufgabe haben heute Eltern? Wie gelingt der Aufbau einer intensiven Eltern-Kind-Bindung? Gibt man sein Frausein mit dem Muttersein auf und was ist mit den Vätern?