Die Medienberichte häufen sich: Kleinkinder werden in Krippen durch Zwang bis hin zu Quälereien „erzogen“. Oft sind es ratlose, völlig überforderte und mit ihren Alltagsproblemen allein gelassene Erzieherinnen, die sich so „zu helfen wissen“.
Ein krasses Beispiel, wie Profitgier und Ausbeutung des „Krippen-Trends“ in der Gesellschaft Kinder zu hilflosen Opfern macht: „Little Giants“ zeigte das ARD Politikmagazin REPORT MAINZ.
Gequält, geschlagen, festgebunden
Während dies nur ein Beispiel ist für die hemmungslose Abzocke durch windige Geschäftemacher von ahnungslosen Eltern, die auf ständig in Medien wiederholte Versprechungen frühkindlicher Trainings als Königsweg zum Abitur hereinfallen, weisen andere Fälle auf ein weit grundsätzlicheres Problem hin:
Der „Krippen-Sprint“ bis zum Sommer 2013 mit der forcierten Aufstockung von Krippenplätzen – oft auf Kosten der Qualität – hinterlässt deutliche Spuren. Die Erfüllung der Quoten geht oft genug vor. Die Fragen nach den Bedürfnissen der Kleinen in den Krippen muß da zurückstehen. Nach den langfristigen Konsequenzen dieser Praktiken wird in der Öffentlichkeit kaum gefragt.
In der REPORT-Sendung kommentiert Georg Ehrmann, Vorsitzender der Deutschen Kinderhilfe e.V., diesen Trend: „Um den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz auszuführen, sollen die Qualitätsstandards sogar noch weiter gesenkt werden. Deswegen vertuschen Politik und Träger solche Vorfälle, damit die Quantität nach vorne kommt. Über die Qualität darf nicht gesprochen werden.“
Im Zweifelsfall werden die krassen Einzelfälle bei den überforderten ErzieherInnen abgeladen. Entlassungen, Strafverfahren und zusätzlicher Anforderungsdruck treffen in der Regel nur die Schwächsten in dieser Schuldzuweisungs-Kette. Die Verantwortung von Politik und Medien-Meinung geht unter in den schönfärberischen Sprechblasen bei feierlichen Anlässen.
von Redaktion fürKinder
Quelle: Kleine Riesen, ARD Politikmagazins REPORT MAINZ
