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Baby-Signale Module2022-12-31T14:16:31+01:00

Baby-Signale

Säuglinge sind Kommunikationstalente – ganz ohne Worte

Sie sprechen mit ihrer Mimik, ihren Gesten und mit der Spannung ihres gesamten Körpers zu den Eltern und anderen Betreuungspersonen. Vom ersten Tag ihres Lebens an und für die Dauer der ersten Monate bestimmt diese Signal-Sprache die Kommunikation der Kleinen mit ihrer Umwelt.

Neben aktuellen Bedürfnissen wie Müdigkeit oder Hunger signalisieren Babys auch Gefühle wie Wohlbefinden, Kummer oder Angst. Der Körper der Kleinen ist ein Spiegel ihrer Innen-Welt. Wenn Erwachsene die Feinzeichen ihres Kindes richtig deuten und prompt darauf reagieren, wächst in diesem ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit.

Vorteile für die kindliche Entwicklung

Häufige Mimik- und Lautspiele zwischen Eltern und Baby sowie eine erfolgreiche Signal-Verständigung haben positive Auswirkungen auf unterschiedliche Bereiche der Entwicklung:

Bindung Von Geburt an suchen Säuglinge eine Bindungsperson, die Schutz bietet und ihr Überleben garantiert. Dieses Streben ist genetisch angelegt. Erfährt das Baby in den ersten Wochen und Monaten, dass seine Signale von den Eltern oder einer anderen Betreuungsperson verstanden und seine Bedürfnisse dadurch sicher gestillt werden, wächst in ihm ein Gefühl von emotionaler Sicherheit und Bindung.

Stressreduktion Wenn alle physiologischen Grundbedürfnisse gestillt sind, sinkt das Erregungsniveau eines Säuglings. Je besser die Signal-Kommunikation klappt, umso häufiger können Eltern die Grundbedürfnisse des Babys rasch befriedigen. Das schützt vor stressvollen Erregungszuständen und entsprechenden Folgesymptomen.

Selbstwirksamkeit „Ich agiere und andere reagieren auf mich.“ Die Erfahrung dieser Selbstwirksamkeit ist grundlegend für die Ausbildung eines gesunden Selbstwertgefühls.

Kommunikation Babys lieben Gesichter und ahmen die Mimik ihrer Eltern früh nach. Wenn Eltern ihr Kind in wachen und aufmerksamen Phasen spiegeln, entwickeln sich erste Dialoge ohne Worte. Sie sind die Basis der Entwicklung ausgefeilter Kommunikationsformen vom Lautmalen bis hin zum Sprechen.

Lernen Kleinstkinder nutzen Gesten und Gesichtsausdrücke der Betreuungspersonen, um ihre Umwelt zu verstehen und besser einzuschätzen. Darüber hinaus hilft die Mimik Erwachsener den Kleinen, ein funktionierendes System zur späteren Erkennung und Kategorisierung von Emotionen aufzubauen.

Forschung & Wissenschaft

Zwei Dinge erstaunen selbst Experten an der „Babysprache“: ihre Variabilität, die wesentlich größer ist als ursprünglich angenommen, und ihre Universalität. Forschungen mit systematischen Video-Aufzeichnungen von Mutter-Kind-Dialogen haben gezeigt, dass sich die Ausdrucksformen unserer Kleinsten weltweit gleichen, unabhängig von Sprache und Kultur.

Dabei machten amerikanische Forscher eine noch verblüffendere Entdeckung: Nicht nur die „Babysprache“ ähnelt sich weltweit, sondern auch der Tonfall von Müttern, die mit ihrem Baby sprechen. Selbst fremde Zuhörer erkennen, dass sich der Klang in einer typischen, überall vergleichbaren Weise verändert, sobald sich die Mutter an das Baby wendet. Ganz ähnliche Baby-Mutter-Gesten und Laute werden auch bei Schimpansen und anderen Menschenaffen beobachtet. Die Natur steuert das intuitiv richtige elterliche Verhalten durch Gene und Botenstoffe, wie das „Kuschelhormon“ Oxytocin.

Aktuelle Studien

Verschiedene amerikanische Studien untersuchten den Tonfall des elterlichen Baby-Talks. Welchen Sinn machen die weltweit ähnlichen, hohen Laute? Antworten und viele Verweise auf aktuelle Studien liefert dieser Artikel des englischsprachigen Magazins Parentingscience.

Gleichen sich die Gehirnwellen von Eltern und Kind durch Augenkontakt an? Spannende Antworten einer Studie der University of Cambridge zitiert dieser Artikel des englischsprachigen Wissenschaftsmagazins ScienceDaily

Verbessert eine gute Mutter-Kind-Interaktion die mentale Entwicklung von Babys? Unsere Redaktion hat die spannenden Ergebnisse einer kanadisch-amerikanischen Studie zusammengefasst:

Kontakt fördert die Entwicklung des Gehirns

Die Qualität der Eltern-Kind-Interaktion zählt zu den wesentlichen Faktoren, die die Entwicklung des Gehirns beeinflussen. Messbar sind die Auswirkungen bereits bei sehr leichten Unterschieden im Verhalten. Zu diesem überraschenden Ergebnis kamen Forscher der University of Montreal und der University of North Carolina in einer psychologischen Studie von 2017.

Das EEG zeigt die Gehirnentwicklung

Für ihre Langzeitstudie untersuchten kanadische und amerikanische Psychologen 352 Mutter-Kind-Paare während der ersten beiden Lebensjahre – als die Kinder jeweils fünf, zehn und 24 Monate alt waren. Sie maßen die Gehirnwerte der Jungen und Mädchen mit Hilfe einer Elektroenzephalografie (EEG), indem sie diesen eine Mütze mit Elektroden aufsetzten. Während der Messphase sollten die Mütter zwei Minuten lang mit ihrem Kind spielen. Als Spielzeug hatten sie lediglich einen Schlüssel und eine Rassel zur Verfügung. Die Forscher filmten das Verhalten der Mütter und werteten anschließend die Qualität der Interaktion aus. Diese verglichen sie mit den Messungen des EEGs. Was guten Mutter-Kind-Kontakt ausmacht, bestimmten die Wissenschaftler anhand der Reaktion der Mutter auf die kindlichen Signale, ihre Aufmerksamkeit, positive Mimik, Tonlage sowie Berührungen.

Gute Interaktion stärkt das Gehirn

Die Messungen zeigten individuelle Unterschiede bei der Gehirnentwicklung der Kinder. Neben altersbedingten Einflüssen erkannten die Forscher auch die Mutter-Kind-Interaktion als einen wichtigen Faktor. War der zweiminütige Kontakt von besserer Qualität, fielen die Messwerte positiver aus. Das bedeutet: Nicht nur bei Vernachlässigung, sondern schon im normalen Kontakt, zeigen sich kleine Unterschiede in der Entwicklung des Gehirns der Kinder.

Ausblick

Zu klären bleibt, welche Aspekte der Eltern-Kind-Interaktion auf die Gehirnentwicklung wirken. Antworten auf diese spannende Frage konnten die Forscher im Rahmen ihrer Studie nicht herausfinden.

Abstract im Original

Den Abstract der zitierten Studie finden Sie hier…

Forscher der Stanford University maßen die Aktivität unterschiedlicher Gehirnregionen von Kindern, während ihre Mutter sprach. Wie Mamas Stimme die Ausbildung sozialer Fähigkeiten der Kleinen fördert, lesen Sie in diesem Artikel des englischsprachigen Wissenschaftsmagazins Science Daily.

Babys lieben menschliche Gesichter und die vertraute Stimme ihrer Mutter. Wie nehmen die Kleinen darüber hinaus ihre Umwelt nach der Geburt wahr? Einen faszinierenden Einblick in die Welt der Kleinen mit vielen Zitaten aktueller Studienergebnisse liefert dieser Artikel des englischsprachigen Magazins Parenting Science.

Video Still-Face-Experiment
Nutzung von Smartphones: Gravierende Folgen für die Beziehung zwischen Eltern und Kindern, Stern-online, 16.5.2020

Die Signal-Sprache der Kleinen

Der Weg zur erfolgreichen Eltern-Baby-Kommunikation besteht darin, die Signal-Sprache der Kleinen zu erlernen. Alle Fähigkeiten dazu bringen Eltern von Natur aus mit. Nötig sind allerdings Nähe sowie ein achtsamer und vorurteilsfreier Blick fürs Kind. Dieser wird bisweilen durch Stress, Sorgen und die allgemeine Hektik des ungewohnten Baby-Alltags überdeckt. Indem Eltern ihren Alltag von Stressfaktoren befreien und darauf achten, dass es Ihnen selbst gut geht, werden ihre Antennen sensibel für die zarten Signale ihres Kindes.

Wie Sie sich Freiräume verschaffen können

Stress reduzieren In nahezu jeder individuellen Lebens-Situation gibt es Möglichkeiten, ruhiger zu treten. In manchen Familien stehen z.B. sehr viele Termine im Kalender, von denen sich einige vielleicht auf eine weniger anstrengende Phase verschieben lassen. Möglicherweise kann eine Freundin mal den Einkauf miterledigen, der Partner das Kochen übernehmen oder die Oma bzw. eine Haushaltshilfe die Bügelwäsche erledigen?

Erholung gönnen Einige Eltern packen in die Ruhephasen ihres Babys Hausarbeit und Telefonate – und sind angesichts des zusätzlich fehlenden Nachtschlafs erschöpft, wenn das Kind wach und aufmerksam ist.

Nähe schaffen Wer mit seinem Kind tags wie nachts nah beieinander ist, es stillt, selbst betreut, es oft nah am Körper trägt, bemerkt zarte Signale und feine Änderungen in der Körperspannung rascher.

Störfaktoren beseitigen Fragt man ein Kind, wie es ihm geht, und schaut gleichzeitig auf sein Smartphone, dann entgeht dem Kind eine wichtige Ebene dieser Kommunikation: der liebevolle oder besorgte Blick des Erwachsenen. Einfache Lösung: Das Smartphone hat während der Beschäftigung mit dem Baby Pause.

Warum ist das Sprechen mit dem Baby sinnvoll?

Babys besitzen eine angeborene Vorliebe für Gesichter. Deshalb bestimmen in den ersten Wochen Mimikspiele und Gesten die Dialoge zwischen den Kleinen und ihren Eltern. Gleichzeitig haben bereits Neugeborene eine pränatal erlernte Vorliebe für die Stimme der Mutter und suchen aktiv nach deren Klang.

Das Sprechen mit ihrem Baby empfinden manche Eltern zunächst als befremdlich. Schließlich kann das Kind noch nicht zeigen, ob es überhaupt versteht, was sie ihm mitteilen. Tatsächlich jedoch gilt das Sprechen mit dem Kleinen von Anfang an als sinnvoll. Warum das so ist und was Eltern ihrem Neugeborenen erzählen können, erläutert die Pädagogin und Emmi-Pikler-Expertin Pia Dögl in diesem Beitrag ihrer Website www.beginningwell.org. Unserer Redaktion gefiel der Artikel so gut, dass wir darum baten, Auszüge daraus übernehmen zu dürfen. Vielen Dank!

Die vertraute Stimme Ein 11-jähriger Junge überraschte seine Mutter mit der Aussage: „Als ich noch bei Dir in einem kleinen Haus war, da war es dunkel und warm, und ich habe immer gehört, wenn Du gesprochen hast.“ Das Sprechen der Mutter, ihre Stimme, ihren Tonfall, hat das Baby schon gehört, als es noch nicht geboren war. Das Hören ist schon sehr früh ausgebildet. Dem Baby sind daher besonders die mütterliche Stimme und Sprache sehr vertraut. Deshalb hat sie auch eine beruhigende Wirkung auf das Kind, wenn es z.B. in einer fremden Umgebung oder aus anderen Gründen verunsichert ist und weint.

Handlungen
 mit Worten ankündigen Dem Baby gibt es Sicherheit, wenn die täglichen Handlungen bei der Pflege ihm mit Worten angekündigt und begleitet werden, so z.B.: „Schau, das ist Dein Hemdchen, das möchte ich Dir nun anziehen …“ Da die Pflegehandlungen täglich mehrmals geschehen, hört das Kind dieselben Worte auch immer wieder. Das kommt ihm sehr entgegen, denn es lernt nur durch häufige Wiederholungen. Doch brauchen diese praktischen Dinge nicht der einzige Inhalt des Sprechens mit dem Baby zu sein.

Mögliche Inhalte

♥ Eltern können ihrem Baby vieles von dem erzählen, was sie erfreut, was sie Schönes gesehen haben und was es auch selbst einmal erleben kann.
 Kinder hören gerne zu, wenn Mutter und Vaterbeschreiben, dass die Sonne gerade ins Zimmer strahlt, dass es schon Abend ist, dass der Himmel im Abendrot leuchtet …

♥ Eltern können ihrem Baby auch jederzeit sagen, wie sehr sie sich freuen, dass es nun bei ihnen ist; wie lieb sie es haben; wie sie alles für sein Kommen vorbereitet haben …

♥ Darüber hinaus können Gespräche den Säugling in seiner Zukunftsfreude bestärken. Indem die Eltern oder andere Betreuungspersonensagen, dass das Kleine eines Tages gehen können wird, dorthin, wo es etwas Schönes zu sehen gibt, dass es sprechen lernen wird, mit anderen Kindern spielen wird und vieles mehr.

Was versteht
 mein Baby? Natürlich versteht es keine einzelnen Worte, es ist mehr ein Gespür für das Gesprochene, für das, was an Zuneigung, an Freude, aber auch an Ärger oder Traurigkeit hinter den Worten steht. Wenn Sie ihm beispielsweise erzählen, dass heute Schnee gefallen ist und Sie dabei Freude empfinden, dass alles weiß und heller geworden ist, so versteht Ihr Baby nicht das Wort „Schnee“. Was es aufnimmt, ist all das, was Sie selbst damit verbinden – also viel mehr als bloß einen Begriff.

Die Wahrheit sagen Dadurch wird auch verständlich, dass Ihr Baby spürt, ob Sie wirklich meinen, was Sie sagen und wie Sie es meinen. Und weil Sie das vor Ihrem Kind nicht verstecken können, ist es wichtig, Ihrem Kind gegenüber die Wahrheit zu sagen, z.B. wenn ein Arztbesuch ansteht. „Wir gehen heute zum Arzt und er wird Dich impfen. Das wird Dir kurz ein wenig weh tun, aber auch schnell wieder vorbei sein.“ Für Kinder ist es sehr viel leichter die Wahrheit zu ertragen, als unvorbereitet „überfallen“ zu werden. Es kann dazu führen, dass das Kind künftig den Erwachsenen nicht mehr wirklich vertraut.

Zur Person
Pia Dögl initiiert Projekte zum Thema Daily Empathy und setzt sich für einen achtsamen Umgang besonders mit Babies und Kleinkindern ein. Sie lebt mit Ihrer Familie in San Francisco und arbeitet als Beraterin für Unternehmen und non-profit Organisationen im deutsch- und englischsprachigen Raum. Kontakt: info@beginningwell.org

Bindung entdecken - Signale 06 A

Einblicke in die faszinierende Welt der Babysprache

Über 100 Videos enthält der YouTube-Kanal „Signale des Babys“. Gewinnen Sie spannende Einblicke in die faszinierende Welt der Babysprache…

In diesem YouTube-Video zeigt der US-Entwicklungsforscher Dr. Edward Tronick (Harvard Child Development Unit) am Beispiel eines Mutter-Kind-Paares wie stark Babys auf eine kurze Verweigerung von Aufmerksamkeit reagieren.

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