Kleine Kinder erklären ihr Unwohlsein oft mit einem mulmigen Gefühl wie etwa: Bauchschmerzen. Aber was steckt dahinter und warum ist das vorliegende Buch besonders lesenswert? Und warum ist es für Groß und Klein gleichermaßen empfehlenswert? Die Rezension von Sabine Lück gibt Aufschluss, wie diese Lektüre auch den Dialog zwischen Eltern und Kind unterstützen kann und wie jeder, ob Erwachsen oder Kind, auch an Problemen wachsen kann. In diesem Sinne eine empfehlenswerte Rezension, die jedem Buch als Beipackzettel beiliegen sollte. (Anmerkung der Redaktion)
Das Bilderbuch “Was macht man mit einem Problem?”, geschrieben von Kobi Yamada, erzählt die Geschichte eines Kindes, das verzweifelt nach einer Antwort sucht: Was soll es mit seinem Problem machen? Aus der Sicht dieses Kindes werden in einfachen Worten die Schwierigkeiten im Umgang damit dargestellt und die berührenden Illustrationen von Mae Benson lassen den Leser emotional in die Thematik eintauchen: Sie spiegeln die Ängste und Sorgen, die unbewältigte Lasten mit sich bringen und die immer schwerer und größer werden, je mehr man sie loswerden oder sie zu ignorieren versucht. Die schönen Bilder sind anfangs etwas dunkel, so wie es ein Problem eben ist, aber wandeln sich dann in goldene, warme Farben, die tröstlich wirken und hoffnungsvoll stimmen.
Gemeinsam mit dem Kind entdecken wir, wie uns gesunde und positive Auseinandersetzung mit Problemen aus dem Sumpf von Verdrängung und Grübelei führen, sodass wir davon lernen und daran wachsen können. Anstatt eine eindeutige Situation zu beschreiben, wird im Buch ganz einfach nur von “einem Problem” erzählt, so wird klar, wie schwere Situationen sich oft wirklich anfangs zeigen: Als unbestimmtes, vages Gefühl im Bauch, belastend und verwirrend. Erst wenn das Kind den Mut aufbringt, sich dem Problem zu stellen und das Geheimnis dahinter zu lüften, kann es verstehen und das Geschenk darin sehen. Es zeigen sich neue Möglichkeiten und das Problem kann nicht nur überwunden werden, es bringt Erkenntnisse, die das Kind stärken und reifen lassen.
Kindern ab 6 Jahren, die vor neuen Herausforderungen stehen und erstmals beginnen, selbst über Probleme nachzudenken, kann mit diesem Buch eine Hilfe an die Hand gegeben werden. Auch Erwachsene finden sich in diesem kleinen Jungen wieder und entdecken, wenn sie sich einlassen, mit ihm zusammen einen Ausweg aus den finsteren Fängen eines Problems.
von Sabine Lück

Über den Buchautor: Kobi Yamada