Die Bindung zwischen dem Kind und seiner primären Bezugsperson, in der Regel die Mutter, spielt in den verschiedenen Phasen kindlicher Entwicklung eine entscheidende, sich ständig verändernde Rolle für Bildung und Bildungsfähigkeit der Kinder.
Anschaulich und immer mit Bezug zur, und mit Empfehlungen für, die alltägliche Erziehungspraxis gibt die Autorin, Theresia Herbst, einen Überblick über den Stand der Erkenntnisse in der Bindungsforschung und ihre Anwendung in den verschiedenen Praxisfeldern.
Der Artikel macht noch einmal deutlich, wie oberflächlich die aktuelle Diskussion um die Betreuung der Kleinkinder derzeit verläuft und wie hier Notlösungen als Lösungen „verkauft “ werden.
Die Ungeduld der Gesellschaft, die den Kindern den Freiraum verweigert für das Ausleben der verschiedenen Entwicklungsphasen, wird in der Gegenüberstellung von Bindungsbedürfnis und gesellschaftlichem Druck sachlich und ohne Polemik beschrieben.
Das Fazit der Autorin: „Ein hohes Maß an Bildung, starke Nerven und ein sozialer Rückhalt helfen, den Alltag zu bestreiten ….Auf der sicheren Basis vertrauensvoller Beziehungen lässt sich das Wagnis der Erkenntnis und selbstbestimmten Lebensführung eingehen und absichern.“
von Redaktion fürKinder
Quelle: Theresia Herbst, Bindung und Bildung, Psychologie in Österreich 5/2012, S. 436-447 (PDF)