Fehlende Bindung macht krank - Foto © Kerstin PukallWer in der Kindheit und Jugend unter unsicherer Bindung und emotionaler Vernachlässigung leidet, hat als Erwachsener ein wesentlich höheres Risiko, an einem Hirninfarkt (Schlaganfall) zu sterben. Studien wie diese Untersuchung vom Rush University Medical Center, USA, belegen immer häufiger nicht nur die psychischen, sondern auch die physischen Gesundheitsfolgen einer Kindheit ohne liebevolle Zuwendung von den Eltern oder anderen vertrauten Bezugspersonen.

z.B. verdreifacht sich das Schlaganfall-Risiko

Die Forscher von der Rush University befragten 1.040 Männer und Frauen im Alter ab 55 Jahren nach ihren Bindungserfahrungen bis zum 18. Lebensjahr. Dabei wurde vor allem gefragt, ob sie sich als Kinder von den Eltern oder ersatzweise von anderen Bezugspersonen geliebt und aufgehoben fühlten, oder ob sie eingeschüchter oder geschlagen worden seien. Auch die Scheidung der Eltern und ein Leben in Armut war Gegenstand der Befragung.


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129 Studienteilnehmer starben innerhalb der folgenden drei Jahre an einem Schlaganfall. Der Anteil der in der Kindheit und Jugend emotional Vernachlässigten an diesen Sterbefällen war dreimal so hoch, wie bei den Verstorbenen, die über eine glückliche Kindheit berichtet hatten.

Berücksichtigt bei diesen Analysen wurden die bekannten Risikofaktoren für den Schlaganfall wie Diabetes, mangelnde Bewegung, Rauchen, Herzkrankheiten und negativer Stress (anxiety).

Studienleiter Prof. David A. Bennett: „Dieses Ergebnis reiht sich ein in die wachsende Zahl von Beweisen, dass frühkindliche Erfahrungen und traumatische Erlebnisse ganz wesentlich beitragen zu Krankheiten und chronischen Gebrechen im späteren Alter“.

von Redaktion fürKinder

Links zum Thema

Robert S. Wilson, et al., Emotional neglect in childhood and cerebral infarction in older age, Neurology, online vorab veröffentlicht 19. September 2012

Quelle: Science Daily