Glücklich gebunden - Foto IStock © GlobalStockSichere Bindungen in Familie und nahem Umfeld ebenso wie positive Erfahrungen mit Freundschaften und in sozialen Gruppen in Kindheit und Jugend sind die besten Voraussetzungen für ein erfülltes, glückliches Leben als Erwachsener.

Frühe glückliche Bindungen führen zum glücklichen Erwachsenenleben

Frühe intellektuelle Leistungen – etwa früher Spracherwerb – und schulische Erfolge in jungen Jahren dagegen haben auf das spätere „Lebensglück“ praktische keinen Einfluss.

Diese Schlussfolgerung ziehen australische Forscher in einer Langzeitstudie über 32 Jahre mit über 800 Teilnehmern. Sie untersuchten sowohl deren „Bildungskarriere“ als auch die Einbindung in soziale Gruppen und die Entwicklung der sozialen Beziehungen, von der frühesten Kindheit bis ins Erwachsenenalter.

In anderen Worten: Ob wir als Erwachsene mit unserem Leben zufrieden sind und uns insgesamt wohl fühlen, hat wenig oder gar nichts mit unserer Intelligenz in jungen Jahren, unseren frühkindlichen Lernerfolgen oder unseren akademischen Leistungen zu tun, sehr viel aber damit, ob wir als Kinder und Jugendliche in  unserem sozialen Umfeld akzeptiert wurden und uns geachtet oder gar geliebt fühlen konnten.

Als Beleg für ein „gutes Erwachsenenleben“ (well-being) definierten die Wissenschaftler das Bewusstsein der Studien-Teilnehmer von einem sinnvollen Lebenszusammenhang, die Fähigkeit mit Problemen fertig zu werden, soziales Engagement und das Vertrauen in die eigenen Stärken.

Tatsächlich fanden die Forscher keinen Zusammenhang zwischen dem „sozialen“ Lebenslauf einerseits und dem „intellektuell-akademischen“ Lebenslauf andererseits. Erfolgreiches intellektuelles Training und Bildungserfolge hatten wenig oder nichts zu tun mit sozialer Einbindung und Akzeptanz.

Die Folgerung der Autoren: Wenn diese beiden „Lebensläufe“ sich voneinander unabhängig entwickeln, dann müsste mehr in die Entwicklung der sozialen Beziehungen von Kindern und Jugendlichen investiert werden, weit über die Bildungsinvestitionen hinaus – im Interesse eines gelingenden Lebens als Erwachsener.

von Redaktion fürKinder

Links zum Thema

Craig A. Olsson et al., A 32-Year Longitudinal Study of Child and Adolescent Pathways to Well-Being in Adulthood, Journal of Happiness Studies, 2013

Quelle: alphagalileo