Eigentlich ist der Uralt-Streit, ob Intelligenz, Lernfähigkeit und Lernwille „ererbt oder erlernt“ sei, längst mit einer Art Kompromiss entschieden, bleibt aber immer noch ein spannendes Thema. Man weiss heute, dass jeder Mensch mit einer individuellen Gen-Ausstattung geboren wird, dann aber Umweltfaktoren darüber entscheiden, wie diese Ausstattung genutzt, erweitert, neu kombiniert, kurz: verändert wird.
Jetzt scheinen drei Gene entdeckt worden zu sein, die Lernfähigkeit, Lernhaltung und Lernwille prägen können.
Die Gene – mit der nicht eben „sprechenden“ Bezeichnung DAT1, DRD2 und DRD4 – werden jetzt in einer Langzeitstudie am College of Criminology and Criminal Justice der Florida State University mit den Fähigkeiten und Haltungen in Verbindung gebracht, die für das Lernen und die cognitive Entwicklung insgesamt von Bedeutung sind.
Zwar verfüge jeder Mensch über eine Grundausstattung mit diesen Genen, deren molekulare Ausstattung, der Bauplan sozusagen, aber sei verschieden und dadurch mitverantwortlich für die Chance, akademische Leistungen zu erbringen. Ob diese Chance allerdings genutzt werde, hänge von ganz anderen Umständen ab, wie etwa der sozialen Lage oder dem gesellschaftlichen Umgang.
Die Wissenschaftler hatten Daten aus der repäsentativen Langzeitstudie mit 1.700 US-Jugendlichen, die „National Longitudinal Study of Adolescent Health“, analysiert, die zwischen 1994 und 2008 erhoben worden waren und die Jugendlichen bis ins Alter von 24 bzw. 32 Jahren begleitet hatte.
Bekannt waren die drei in der Studie identifizierten Gene bisher schon in ihrer Funktion für die Steuerung und den Transport des Botensstoffs Dopamin im Gehirn.
von Redaktion fürKinder
Quelle: PubCrawler