Grafik - Kinderarmut

Die seit Jahren günstigen Wirtschaftsbedingungen und das Wachstum von Ressourcen kommt ausgerechnet bei der Zielgruppe nicht an, die das am nötigsten hätte: den Kindern in Armut. Fast zwei Millionen Kinder in Deutschland gelten als „arm“. So die jüngste Studie der Bertelsmann-Stiftung. Im Vergleich zu 2011 leben heute mehr Kinder in Familien, die auf staatliche Grundsicherung angewiesen sind.

14,7 Prozent der Kinder unter 18 Jahren wuchsen bundesweit 2015 in Familien auf, die Hartz IV beziehen. Im Vergleich zu 2011 ist das ein Anstieg um 0,4 Prozent. Besonders Kinder alleinerziehender Eltern oder mit zwei und mehr Geschwistern sind von Armut betroffen. Allein die Hälfte der armen Kinder leben in Familien mit nur einem Elternteil.

Grafik - Kinderarmut BRD

Der Anstieg der Kinderarmut seit 2011 beschränkt sich allerdings auf die alten Bundesländer. In den neuen Bundesländern ging die Kinderarmut geringfügig zurück.

Bei länger andauernder Armut, das zeigen alle Studien zur Kinderarmut, wird die Armut „erblich“, heißt: Arme Kinder werden zu armen Eltern, die wiederum arme Kinder großziehen. Verglichen mit Gleichaltrigen aus Familien mit gesichertem Einkommen sind arme Kinder häufiger sozial isoliert, materiell unterversorgt und gesundheitlich beeinträchtigt. Ihre Bildungskarrieren verlaufen deutlich ungünstiger.

von Redaktion fürKinder

Links zum Thema

„Kinderarmut – Kinder im SGB-II-Bezug in Deutschland“, Bertelsmann-Stiftung

Details der Studie und die gesellschaftlichen Probleme hinter der wachsenden Kinderarmut werden zusammenfassend dargestellt in einem ARD-Report