Kitas in der Krise - Foto kindle_photography © iStockEs gibt fast so etwas wie einen gesellschaftlichen Konsens in der Frage der frühkindlichen Betreuung und Erziehung:

• Kita ist gut auch für die Kleinsten, zumindest für bestimmte Kinder, wenn eine optimale Qualität bei Personal und Umfeld, in der Eingewöhnung und in der Interaktion mit Eltern rundum gesichert ist.

• Kita schadet allen Kindern (unter drei Jahren), wenn diese Qualität nicht erreicht wird.

Während sich die Wissenschaft auf den Olymp zurückgezogen hat und es von dort Maximalforderungen an die Kita-Qualität regnen lässt (Beispiel: Positionspapiere von Fachorganisationen) spitzen sich in der Realität vor Ort die Dinge im Eiltempo zu:

Hektischer Aufbau, um das Vollversorgungsziel 2013 zu erreichen, gleichzeitig Streichung finanzieller Mittel, fehlendes und/oder nicht bezahlbares Personal, Senkung der Personalstandards (Typ: Schlecker-Mitarbeiter in die Kita!), die Schraube dreht sich abwärts. Gleichzeitig wird von Politik, Wirtschaft, Gewerkschaften und Medien auf den ohnehin unter Druck stehenden jungen Müttern die rasche Wiedereingliederung in den Produktionsprozess als emanzipatorisches El Dorado gepriesen. Mit dem wie und wo werden die Mütter dann wieder allein gelassen.

An die Kinder scheint derzeit niemand so recht zu denken. Die sind ja in den optimal (wie die Wissenschaft es befahl) bestückten Kitas glücklich abgelegt und werden dort auf Abitur und Studium vorbereitet.

Wie sich diese Katasptrophe in den Medien vor Ort spiegelt, zeigt ein kleiner Ausschnitt von wenigen Zeitungsartikeln aus einer einzigen Woche.

Links zum Thema

„GEW: Kita-Ausbau nicht zu Lasten von Betreuungsqualität“, Focus.de

„Macht die Kita Erzieherinnen krank?“, Westfälische Nachrichten

„In unserem WC ist nichts okay!“, BZ-Berlin

„Plan: Großtagespflegestelle als Kita-Alternative“, RP-online

„Nicht ohne Ausbildung in die Kita“, der Westen.de