Die politische und ideologische Ausrichtung von 18jährigen wird zu einem wesentlichen Teil bestimmt durch die Erziehungsstile ihrer Eltern, durch die mehr oder minder freie Entfaltung ihrer Temperamente und durch die intellektuelle Entwicklung in den ersten Lebensjahren (vom ersten bis 54. Lebensmonat).
Zu diesen Ergebnissen kommt jetzt die jüngste Auswertung der weltweit umfangreichsten Langzeitstudie zur kindlichen Entwicklung, NICHD, 18 Jahre nach Studienbeginn.
Autoritäre Erziehungsstile der Eltern und weniger sensibles Eingehen auf die Bedürfnisse der Kleinkinder „produziert“ eine konservative Grundhaltung bei Jugendlichen im Alter von 18 Jahren. In die gleiche Richtung wirkt auch eine geringere Aufmerksamkeitsspanne und Konzentrationsfähigkeit sowie ein weniger „quirliges“ Temperament in den ersten Lebensjahren. Auch ängstlichere Kinder neigen im späteren Leben eher zu konservativen Einstellungen.
Umgekehrt befördert ein Erziehungsstil, der den Kindern Freiräume einräumt, sie an Entscheidungen mitwirken lässt und auch Widerspruch duldet, eine eher „liberale“ (im amerikanischen Sinn, vergleichbar etwa mit unserer Definition von „sozialliberal“) politische Einstellung in späteren Jahren begünstigt.
Die Autoren warnen allerding vor voreiligen Schlüssen: „Unsere Ergebnisse unterstützen zwar die Ansicht, dass autoritäre Erziehungsstile und Haltungen von Eltern bestimmte politische Werte und Ideologien bei Kindern befördert. Aber sie sagen nichts darüber, auf welche Weise und auf welchem Wege dieser Einfluss tatsächlich wirksam wird.“
von Redaktion fürKinder
Quelle: PubMed