Winkt gestillten Babys Karriere - Foto LittleCityLifestylePhotography © iStockSchon die Frage klingt leicht absurd. Umso unglaublicher die Antwort der Forscher vom University College London und von der University of Essex:

In der Tat ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein über einen längeren Zeitraum gestilltes Baby später Karriere macht und sozial aufsteigt um etwa 25 Prozent höher als bei einem nicht gestillten Baby. Und ein sozialer Abstieg kommt bei ihnen in etwa dem gleichen Verhältnis seltener vor.

Gestillte Babys steigen viel häufiger auf, viel seltener ab.

Außerdem könnten die gestillten Kinder später deutlich besser mit Stressituationen umgehen.

Die Beweisführung der Wissenschaftler ist eindrucksvoll: Sie analysierten die Lebensläufe von insgesamt fast 35.000 in den beiden Jahren 1958 und 1970 geborenen Kinder, von denen Informationen vorlagen, ob sie gestillt wurden oder nicht.

Schon bisher war aus Studien bekannt, dass das Stillen sich positiv auf die Entwicklung des kindlichen Gehirns und auf die geistige Leistung auswirkt. Auch die geringere Stressanfälligkeit und die Fähigkeit zur Selbstkontrolle (Resilienz) sei bei Stillkindern bisher schon festgestellt worden, ebenso wie ein stabileres Immunsystem, meint die Studienleiterin Prof. Amanda Sacker vom  University College London.

Die Frage aber, ob diese Fähigkeiten sich tatsächlich im späteren Leben durch eine bessere Position in der Gesellschaft „auszahle“, sei bisher unbeantwortet geblieben.

„Unsere Studie belegt nun, dass das Stillen nicht nur gesundheitliche Vorteile für die Kinder bringt, sondern ihnen auch lebenslange soziale Vorteile verschaffen kann“.

Über die tatsächlichen Gründe für diesen Zusammenhang von Stillen und sozialem Aufstieg aber können die Forscher nur spekulieren. So könne es sein, dass die größere körperliche Nähe und die engere Bindung zur Mutter im Babyalter in Verbindung mit den besonderen Nährstoffen der Muttermilch eben die Eigenschaften begünstige, die für den Erfolg im Leben besonders wichtig seien.

von Redaktion fürKinder

Links zum Thema

A Sacker et al., Breast feeding and intergenerational social mobility: what are the mechanisms?, Archives of Disease in Childhood, 2013, 98:666-671

Quelle: scinexx.de