Nicht immer und überall ist Muttermilch zauberhaft, so titelte die FAZ: „Muttermilch ist furchtbar out“ – und übertreibt damit ein allerdings reales Problem. Berichtet wird über die internationale Langzeitstudie in der Fachzeitschrift Lancet, die eher enttäuschende Daten über die Häufigkeit und Dauer des Stillens weltweit enthält.
Anders als der Titel vermuten lässt, geht es in dem FAZ-Beitrag eigentlich eher um die positiven Seiten des Stillens und vor allem um die weltweiten „Bremser“ einer Entwicklung zu mehr Stillen: die Babynahrungs-Industrie und ihre aggressvie Werbung bei Schwangeren und jungen Müttern. Aber ist das wirklich das größte Problem beim Durchsetzen einer weltweiten „Stillkultur“?
In Kommentaren zu diesem Artikel im Forum Stillen und Tragen wird vielmehr auf die alltäglichen Hindernisse für das Stillen verwiesen und deutlich gemacht, dass Mangel an Information und fachkundige Begleitung für Schwangere und Mütter die Gründe für das häufige Scheitern von Stillversuchen sind.
„Stillen kann jährlich hunderttausende Kinderleben retten“ – so titelt das Fachportal Medscape. In dem Artikel zitiert Julia Rommelfanger: „Dabei wissen wir heute, dass die Stillraten hoch sind, wenn das frühe Bonding klappt“ Prof. Dr. Achim Wöckel.
Ein Schwerpunktheft der international renommierten Fachzeitschrift „Lancet“ widmet sich dem aktuellsten Wissensstand über das Stillen in einer auch für Laien leicht fassbaren Zusammenfassung.
von Redaktion fürKinder
Links zum Thema
„Breastfeeding in the 21st century: epidemiology, mechanisms, and lifelong effect, Lancet 2016; 387: 475–90, Fachzeitschrift Lancet
Zaubertrank Muttermilch: Stillen kann jährlich Hunderttausende Kinderleben retten, Fachportal Medscape
Das Schwerpunktheft zum „Stillen“ des Fachmagazins Lancet
Zusammensetzung der Muttermilch – Zusammensetzung von Formulanahrung, Hebammenverbandes Baden-Württemberg, 6.2014
Quelle: Muttermilch ist furchtbar out, FAZ