Johann kam mit 10 Monaten in die Krippe und wird heute mit 2 Jahren und 6 Monaten dort bis nachmittags um 16 Uhr betreut. Seit Beginn der Krippenzeit hat er extreme Wutanfälle, schreit sich in Rage, ist nicht zu beruhigen und klammert sehr stark an den Eltern. Sein Essverhalten ist unzuträglich, die Pflegearbeiten gehen nur über Belohnungen und das Schlafverhalten ist kritisch. Der jüngere Bruder wird ständig von ihm drangsaliert. Die Eltern haben immer versucht, ihm das negative Verhalten abzugewöhnen, was keinen Erfolg brachte. Sie sind inzwischen vollkommen hilflos.
Wenn die frühe Krippenbetreuung für Kinder eine zu hohe Belastung ist, zeigt sich dies in unterschiedlicher Weise an Verhaltensänderungen oder Verhaltensauffälligkeiten. Mit diesen Beispielen aus der Praxis von Kindertherapeuten, Erzieherinnen, Müttern, Tagesmüttern und ErziehungsberaterInnen wird dargestellt, wie überforderte Krippenkinder reagieren. Damit soll Eltern deutlich gemacht werden, in welcher Form und warum sich die Kinder im Verhalten verändern.
Dr. Erika Butzmann, Entwicklungspsychologin, erklärt nach jedem geschilderten Fall, welches Vorgehen der Eltern notwendig ist, um die Belastungen des Kindes aufzulösen oder zu reduzieren.