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Sabine Mänken, Bettina Hellebrand, Gabriele Abel
Die verkaufte Mutter
21 Erfahrungsberichte zur Freiheit der modernen Frau
Quell Edition
ISBN 978-3-9815402-5-3
14,90 Euro

21 Erfahrungsberichte zur Freiheit der modernen Frau

Die Anlehnung im Titel an Smetanas „verkaufte Braut“ ist vermutlich eher Zufall. Und ums „Verkaufen“ im eigentlichen Sinne geht es in diesem Buch auch nicht. Eher schon ums „Verschaukeln“, um die politische und gesellschaftliche Weigerung, die entscheidenden Leistungen der Mütter für die Zukunft des Landes mit mehr als tröstend-herablassenden Sprüchen zu honorieren. In den Statistiken zum arbeitenden Teil der Bevölkerung tauchen sie nicht auf und  jeder kennt die erstaunte Frage an – vor allem hochqualifizierte – Mütter mit  kleinen Kindern: „Du arbeitest nicht?“

Drei Frauen, Gabriele Abel, Bettina Hellebrand, Sabine Mänken, die sich in unterschiedlichen Lebenssituationen für die „hauptberufliche“ Mutter- und  Erzieherinnen-Rolle entschieden hatten, fanden nicht nur, dass sie in dieser Rolle durchaus und ausgiebig „arbeiteten“, sondern in dieser fordernden und  vielgestaltigen Arbeit unterm Strich auch Erfüllung fanden. Gleichzeitig sahen sie sich von der Trendwelle „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ in eine ökologische Nische gedrängt – und beschlossen, das nicht einfach hinzunehmen. So entstand die Initiative „Kulturtat Familie“ und schließlich das Buch „Die verkaufte Mutter“.

Weder kämperisch noch belehrend, sondern einfach nur aus dem Leben gegriffen

Das Buch aber kommt zunächst mal weder kämpferisch noch besserwisserisch daher. Es besteht vielmehr aus einer Sammlung von sehr unterschiedlichen Berichten aus dem alltäglichen Leben von Frauen, die sich für immer oder – häufiger – über eine längere Zeit für die Familienarbeit, die Betreuung ihrer Kinder und gegen die Tendenz zur „Verstaatlichung der Kindheit“ entschieden haben. Angereichert wird diese Sammlung durch kurze, informative Ergänzungen der Herausgeberinnen.

Dass diese Berichte aus dem prallen Leben überzeugender vermitteln können als alle familienpolitische Theorie, was die Entscheidung dieser Frauen für ihr eigenes Leben, für das gelingende Aufwachsen ihrer Kinder und damit am Ende für eine offene, kreative und produktive Gesellschaft bedeutet, wird dem Leser schon nach den ersten „Geschichten“ deutlich.

Die Wissenschaft gibt den Müttern recht

Dabei wäre es ein Leichtes, die überragende Bedeutung des Schutzraums Familie, der sicheren Bindung der Kinder an die primären Bezugspersonen, vor allem zunächst an die Mütter, für die intellektuelle und emotionale Entwicklung der Kinder schlicht mit einem Hinweis auf den wissenschaftlichen Konsens zu belegen:  Keine wissenschaftliche Studie, selbst dann, wenn ihre Autoren sich durchaus als Befürworter frühkindlicher, institutioneller Bildung outen, bestreitet dabei den überragenden Einfluss – positiv wie durchaus auch gelegentlich negativ – der Familie auf die Persönlichkeitsentwicklung. Der Beitrag der außerhäuslichen Erziehung gerade der Jüngsten bleibt immer bestenfalls ergänzend oder kompensierend – nicht unwichtig aber nicht annähernd so bedeutsam wie die Beziehung zur Mutter, zu den Eltern und in geringerem Maße zu anderen, verlässlichen Bezugspersonen. Die Erziehung und Bildung kleiner Kinder vor allem noch so gut organisierter Fremdbetreuung und curricular gesteuerter, kollektiver Bildung zu überlassen, ist ein fataler Irrtum. Mit dem mehr oder weniger „modernen“ Verständnis der Frauenrollen in der Gesellschaft hat das ohnehin nichts zu tun.

Das Buch „Die verkaufte Mutter“ handelt also nicht, wie der Titel vielleicht vermuten lässt, von Niederlagen, sondern von richtigen Entscheidungen, die nur deshalb mutig genannt werden, weil der Mainstream derzeit gerade eine andere Richtung nimmt – eine Richtung übrigens, die in absehbarer Zeit und aus absehbaren Notwendigkeiten korrigiert werden wird. Und da kommt es dann auf intelligentere Weise zur Neuauflage der „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“.

von Redaktion fürKinder

Buchautor Sabine Mänken Bettina Hellebrand Gabriele Abel

Über die Herausgeberinnen: Sabine Mänken, Bettina Hellebrand, Gabriele Abel

Kulturtat Familie ist eine freie, politisch und religiös ungebundene Gruppe von Frauen, die sich aus innerer Überzeugung für Familienarbeit entschieden haben. „Familie“ verstehen sie dabei als eine frei gewählte Gemeinschaftsform, die in Verantwortung gegenüber den individuellen Entwicklungsbedürfnissen des Kindes Schutz und Bindung ermöglicht. Mit Blick auf die Kinder ist in den Frauen die Überzeugung entstanden, eine Arbeit zu tun, die uns erstmal niemand abnehmen kann: Da-sein! „Den Kleinsten ist das Recht auf einen Krippenplatz kein Anliegen“, bringen die Frauen ihre Erfahrungen und Beobachtungen auf den Punkt.

Webseite: www.familie-ist-kulturtat.de