Das Baby ist da und Mama geht arbeiten - Foto simoneminth © fotoliaMütter, die vor der Geburt ihres Kindes gearbeitet haben und im ersten Jahr nach der Geburt an den Arbeitsplatz zurückkehren, gefährden in der Regel nicht nur die gesunde physische und psychische Entwicklung ihres Babys, sondern auch die eigene Gesundheit und leiden häufiger unter Depressionen.

Frühe Rückkehr an den Arbeitsplatz schadet Mutter und Kind

So eine repräsentative Studie des US-National Bureau of Economic Research mit 14.000 Babys und ihren Müttern, die neun Monate nach der Geburt wieder Vollzeit arbeiteten. Die Langzeitstudie untersucht Mütter und ihre Kinder, die im Jahr 2001 geboren wurden, auf die langfristigen gesundheitlichen Folgen unterschiedlicher Elternentscheidungen während der ersten Lebenphase der Kinder.

Ergebnis: Mütter die einen Mutterschaftsurlaub von nicht mehr als 12 Wochen zur Verfügung hatten – und davon nicht mehr als acht Wochen bezahlt – hatten ein deutlich erhöhtes Risiko, an einer Depression zu erkranken. Auch der gesundheitliche Gesamtzustand dieser Mütter war schlechter, als bei den Müttern, die länger zu Hause waren und sich auf die Kindererziehung konzentrieren konnten.

Die Autoren merken an, dass die psychische Gesundheit der Mutter für das Wohlbefinden der Kinder von elementarer Bedeutung sei. Die Entscheidung der Eltern für eine frühzeitige Rückkehr an den Arbeitsplatz könne im Umkehrschluss neben den Gesundheitsrisiken der Mutter auch die Gesundheit des Kindes gefährden. Es sei daher sinnvoll und auch ökonomisch effektiv, die bezahlten Elternzeiten auszudehnen.

Obwohl die längeren, bezahlten Elternzeiten in Deutschland bereits wesentlich günstigere Voraussetzungen schaffen, sollten diese Ergebnisse davor warnen, den ohnehin steigenden Druck aus Politik, Wirtschaft und Medien für eine frühzeitige Rückkehr der Mütter in Vollzeit-Arbeitsverhältnisse im Zusammenhang mit der „Krippen-Diskussion“ noch zu steigern.

von Redaktion fürKinder

Links zum Thema

F. Chatterji et al., Family leave after childbirth and the mental health of new mothers, Journal of Mental Health Policy and Economics, 2012, 15(2):61-76

Quelle: PubMed