Grafik - Ganztagsbetreuung für Kleinkinder

Immer stärker wird bei den vielen Kommissionen, Reports und Studien im Auftrag des Bundestags und der zuständigen Ministerien die Erhöhung der Frauen-Erwerbsquote vor allem in Vollzeit-Jobs als Königsweg zu Wachstum, Wohlstand und allgemeiner Zufriedenheit propagiert. Genauer gesagt also: die Umschichtung von der Familien- und Erziehungsarbeit in die Vollzeit-Erwerbstätigkeit.

Enquete-Kommisssion: Deutschland soll grüner werden – mehr Ganztagsbetreuung für Kleinkinder, mehr Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität und mehr Erwerbstätigkeit für Frauen

Dabei geht es nur noch um den rechten Weg zu diesem Ziel. Die gesellschaftlichen Folgen und alternative Modelle für ein vor allem kinderfreundlicheres Wechselverhältnis von Familie und Beruf werden nicht einmal thematisiert.

Im verabschiedeten Konzept der Enquete-Kommission „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“ über „eine am Prinzip der Nachhaltigkeit geprägte Arbeitswelt“.

Hauptargument für die forcierte Erwerbsarbeit der Frauen ist der „demographische Wandel und die damit verbundenen Reduzierung der Zahl von Arbeitskräften“. Daraus folge, so die Kommission“,

  • dass der „betriebliche Alltag stärker an der Notwendigkeit einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie ausgerichtet“ werde;
  • der rasche „Ausbau der öffentlichen Kinderbetreuung“ mit Schwerpunkt auf die angelbich bisher vernachlässigte Ganztagsbetreuung;
  • insbesondere „die Ausweitung der Betreuungsmöglichkeiten für Kinder unter drei Jahren“,

alles, um „die Arbeitswelt zukunftsfähig zu gestalten“.

Die Enquete-Kommission besteht aus 17 Abgeordneten und 17 Wissenschaftlern unter Vorsitz von Daniela Kolbe (SPD). Das jetzt verabschiedete Konzept wurde von der Projektgruppe „Arbeitswelt, Konsumverhalten und Lebensstile“ unter Leitung von Sabine Leidig vorgelegt und einstimmig verabschiedet.

Kontroverse Themen wurden dabei bewusst ausgeklammert. Die Ganztagsbetreuung von Kleinkindern gehört aber offensichtlich nicht zu diesen kontorversen Themen.

von Redaktion fürKinder

Quelle: hib – Parlamentskorrespondenz „Heute im Bundestag“