Stillen macht heiter - Foto iStock © Drazen Auch Mütter profitieren, wenn sie ihr Baby stillen.

Mütter, die ihr Baby regelmäßig stillen, reagieren positiver auf ihre Umwelt und lassen sich weniger als nicht-stillende Mütter von negativen Ereignissen deprimieren.

Dass das Stillen für Gesundheit und Wohlbefinden des Babys von immenser Bedeutung ist und die Mutter-Kind-Bindung gestärkt wird, ist seit langem unumstritten. Dass das Stillen aber auch darüber hinaus die Gefühlswelt der Mutter beeinflusst, das hat erst jetzt eine Studie des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig nachweisen können.

Die stillenden Mütter in der Studie waren im Vergleich zu den Nicht-Stillenden gelassener und heiterer gestimmt und waren weniger durch Unerfreuliches herunter zu ziehen.

“Mütter berichten in diesem Zusammenhang von weniger Stress, selteneren negativen Stimmungen oder Ängsten”, so Kathleen Krol, eine der Studien-Autorinnen.

Die mehr als 60  Mütter, die an der Studie teilnahmen, hatten Babys im Alter zwischen fünf und sieben Monaten. Zunächst wurden mit einen Fragebogen die Häufigkeit und der Anteil der täglichen Stillmahlzeiten erfasst. Auch das Temperament und die Empathie der Mutter wurden in der Studie berücksichtigt

Den Frauen wurden Bilder von zwölf Schauspielern mit einem neutralem Gesichtsausdruck gezeigt.In schneller Reihenfolge veränderte sich der Gesichtsausdruck auf den Fotos und zeigten Ärger, Freude, Angst, Traurigkeit oder Ekel. Die Prabandinnen erhielten die Anweisung, auf eine Taste zu drücken, sobald sie eine veränderte Emotion auf den Gesichtern zu erkennen glaubten. Die Forscher stoppten dabei, wie lange es dauerte, bis die Frauen eine veränderte Emotion wahrnahmen.

Das Ergebnis: Frauen, die ihr Kind sehr häufig stillten, reagierten schneller auf fröhliche Gesichtsausdrücke. Auf negative Emotionen reagierten sie dagegen langsamer als die Probandinnen, die nicht stillten.

“Zu vermuten ist, dass hierbei das Hormon Oxytocin eine besondere Rolle spielt”, erklärt Krol. Bereits frühere Studien zeigten, dass das sogenannte Kuschelhormon Oxytocin eine positive Wirkung auf die emotionale Verarbeitung bewirken kann.

In weiteren Untersuchungen sollen jetzt die hormonellen, genetischen und hirnphysiologischen Einflüsse genauer untersucht werden.

von Redaktion fürKinder

Links zum Thema

Kathleen M. Krol et al., Breastfeeding experience differentially impacts recognition of happiness and anger in mothers, Scientific Reports, 4/7006

Quelle: Science Daily