Der 3-jährige Timo haut und piesackt seinen kleinen Bruder (8 Wochen alt) regelmäßig, wenn er nachmittags aus dem Kindergarten nach Hause kommt. Die Eltern merken, dass dieses Verhalten am Wochenende deutlich seltener vorkommt. Sie haben den Eindruck, dass Timo nach einem längeren Kindergartentag eine wesentlich geringere Frustrationstoleranz hat als nach einem kurzen Tag. Zum anderen betont Timo häufig, dass er auch gerne bei Mama bleiben möchte.
Immer mehr Kinder verbringen lange Tage in Krippe und Kita – doch was passiert, wenn diese Betreuung zur Überforderung wird? Kinder zeigen Belastung nicht mit Worten, sondern durch ihr Verhalten: Unruhe, Rückzug, Wutanfälle oder Schlafprobleme sind nur einige der möglichen Reaktionen. Aus der Praxis von Kindertherapeut:innen, Erzieher:innen, Müttern, Tagesmüttern und Erziehungsberater:innen wird deutlich, wie Kinder auf zu frühe oder zu intensive Betreuung reagieren. Die Fallbeispiele zeigen: Wenn Kinder im Verhalten „auffällig" werden, ist das oft ein stiller Hilferuf.
Prof. Dr. Hannsjörg Bachmann und Dr. Eva-Mareile Bachmann greifen dieses Thema in ihrem Buch „Familien leben – Wie Kinder und Eltern gemeinsam wachsen" auf. Sie zeigen konkret, wie Eltern Belastungen erkennen und ihrem Kind wieder Sicherheit geben können. Den oben genannten Hilferuf von Thomas finden Sie auf den Seiten 256–257. Lesen Sie hier die Rezension zum Buch „Familien leben".