# Weinhnachten - Foto iStock © fizkesDiese Woche flatterte der erste weihnachtliche Spielzeug-Katalog ins Haus. In der Mitte, zum Heraustrennen, gab es eine ganze Doppelseite, mit lauter kleinen Stickern, auf denen die einzelnen Spielzeuge abgebildet waren. Diese Sticker können nun die Kinder ganz leicht auf ihre Wunschliste kleben und so ihre Wünsche bei Eltern, Großeltern, etc. platzieren.

Was hier bunt und fröhlich daherkommt, erfüllt mich mit gemischten Gefühlen. Ja, es mag ganz praktisch sein, wenn die Kids ihre Wünsche möglichst konkret ausdrücken. Bei älteren Kindern läuft es oft sogar so, dass sie direkt Links aus dem Internet versenden. Mit wenigen Klicks hat sich das mit dem Weihnachtsgeschenk dann erledigt. Viele Onlineshops bieten sogar eine Heimlieferung des weihnachtlich verpackten Geschenks an.

Wie Kinderherzen höher schlagen

Für mich stellt sich die Frage, ob denn das mit den Geschenken wirklich nur möglichst praktisch gelöst werden muss. Auf der anderen Seite steht für mich nämlich ein Erlebnis, dass hier für viele weiter symbolisch steht: Im Laufe des letzten Jahres überlegte sich unser Sohn, ein Trikot seines Lieblingsvereins zu kaufen. Angesichts der Preise ließ er es aber bleiben. Seine Reaktion an Weihnachten, als er aus einem Paket, von dem er keine Ahnung hatte, was da drin sein könnte, eben jenes Trikot auspackte, war herrlich!

Ich mache mir, auch mit größeren Kindern, einen Spaß daraus, mir jeweils mindestens ein Geschenk zu überlegen, das für das jeweilige Kind eine absolute Überraschung ist. Und ich kann das nur weiterempfehlen!

Das macht nämlich nicht nur Spaß, wir transportieren damit auch nachhaltig eine Botschaft: „Ich kenne dich, und weiß was du magst und brauchen kannst. Ich habe mir Zeit genommen und mir Gedanken über dich gemacht, ich möchte dir eine Überraschung und eine Freude bereiten.“

Herrlich, oder?

Ihre Angela Indermaur

Ein Beitrag aus unserer Kolumne:

Menschen(s)kinder


Uns beschäftigen aktuell öffentlich diskutierte Themen rund um den Erziehungsalltag genauso wie das gesunde Aufwachsen der Kinder und die notwendigen Bedingungen für die optimale Entwicklung ihrer je besonderen Persönlichkeit. In einer regelmäßig erscheinenden 14-tägigen Kolumne geht unsere Kolumnistin Angela Indermaur Fragen zur kindlichen Entwicklung, des Aufwachsens und Lernens nach. Was brauchen Kinder wirklich? Wo bleibt der Freiraum für spontanes Lernen und Selbsterkundung? Müssen Kinder ständig umsorgt, angeleitet und gefordert werden? Schadet Fürsorglichkeit und Geborgenheit unseren älteren Kindern? Welche Aufgabe haben heute Eltern? Wie gelingt der Aufbau einer intensiven Eltern-Kind-Bindung? Gibt man sein Frausein mit dem Muttersein auf und was ist mit den Vätern?