Sofia, zwei Jahre alt, kam mit sechs Monaten zur Tagesmutter und sagt „Mama“ zu ihr. Sie will partout nicht zu den Eltern. Diese verlangen von der Tagesmutter, dass sie das „Mama sagen“ abstellt. Das Kind kann das jedoch nicht, weil die Bindung an die Tagesmutter durch das biologisch verankerte unbewusste Verhalten des Kindes zustande kam. Durch die Unsicherheit im Hinblick auf die Eltern ist Sofia anhaltend hoch unruhig. Da die Eltern selbständig sind, soll Sofia jetzt in die Krippe und dann in den Kindergarten – auch damit die enge Bindung an die Tagesmutter unterbunden wird.
Wenn die frühe Krippenbetreuung für Kinder eine zu hohe Belastung ist, zeigt sich dies in unterschiedlicher Weise an Verhaltensänderungen oder Verhaltensauffälligkeiten. Mit diesen Beispielen aus der Praxis von Kindertherapeuten, Erzieherinnen, Müttern, Tagesmüttern und ErziehungsberaterInnen wird dargestellt, wie überforderte Krippenkinder reagieren. Damit soll Eltern deutlich gemacht werden, in welcher Form und warum sich die Kinder im Verhalten verändern.
Dr. Erika Butzmann, Entwicklungspsychologin, erklärt, welches Vorgehen der Eltern notwendig ist, um die Belastungen des Kindes aufzulösen oder zu reduzieren.