window.dataLayer = window.dataLayer || []; function gtag(){dataLayer.push(arguments);} gtag('js', new Date()); gtag('config', 'UA-140937315-1');
loader image
Schwangerschaft Module2022-12-31T14:11:20+01:00

Schwangerschaft

Schwangerschaft & Bindung –­ worum geht es dabei?

Die Bindung der Eltern beginnt während der Schwangerschaft durch ihre Gefühle fürs Baby. Beim Ungeborenen lässt sich das Bindungsgeschehen mit heutigen Mitteln kaum erfassen. Klar ist: Im Bauch der Mutter entwickeln Kinder eine frühe Erwartungshaltung an die Welt. Nahrung kann knapp oder reichlich vorhanden sein; bei Gefahr kann man sich ängstlich verkriechen oder ihr selbstbewusst entgegentreten. Positive Gefühle und eine intensive Hinwendung der Mutter (und des Vaters…) zum Kind stellen die Weichen für Bindung schon vor der Geburt.

Faktoren für die kindliche Entwicklung

In der Schwangerschaft stehen Mutter und Kind in ständigem Austausch. Dadurch sammeln Ungeborene vielfältige Erfahrungen, die ihre Entwicklung individuell beeinflussen.

Gene Lange glaubte man, die Entwicklung vor der Geburt sei maßgeblich durch Gene gesteuert – unabhängig davon, wie es der Schwangeren geht und wie sie lebt. Heute wissen wir, dass Gene lediglich Optionen bereitstellen. Diese Optionen können an- und ausgeschaltet werden. Der Reiz dafür kommt aus der Umwelt. Im Fall des ungeborenen Kindes ist diese Umwelt der Körper seiner Mutter.

Umwelt Die Bedingungen für die Entwicklung des Kindes in der Gebärmutter hängen konkret von seiner Mutter ab. Wird sie von Stress oder (Zukunfts-)Ängsten geplagt oder lebt sie glücklich? Hat sie viel oder wenig Bewegung? Konsumiert sie Gifte aus Zigaretten, Alkohol oder Drogen? Isst sie viel, wenig, einseitig, ausgewogen…? Durch das Blut der Mutter gelangen Nährstoffe sowie Signal- und Botenstoffe zum Kind. Letztere liefern Informationen über Stress & Sorgen oder Glück & Ausgeglichenheit der Mutter.

Gehirn Während der ersten neun Monate seines Lebens lernt ein Kind vermutlich mehr als in seinem gesamten späteren Leben. Die Erfahrungen in der Schwangerschaft beeinflussen neuronale Verknüpfungen des wachsenden Gehirns und damit die Ausformung unterschiedlicher Bereiche wie etwa des limbischen Systems, das für die Stress-Regulation verantwortlich ist.

Lese-Empfehlung:
Hallo, hier spricht mein Gehirn“: Eine Entdeckungsreise von der Zeugung bis zum Schulanfang (von Gunther Moll und Ralph Dawirs)
Das Buch zeigt anschaulich, das jeder Erwachsene Lebensräume für die optimale Gehirnentwicklung seiner Kinder schaffen kann.

Bindung … ist für Kinder eine Überlebensnotwendigkeit wie essen und atmen. Sie bildet die Grundlage für das Wachsen ihres Selbstwertgefühls und der Fähigkeit, lebenslang tragfähige Beziehungen aufzubauen. Über den Erfolg dieser Entwicklung bestimmt die Qualität der Bindung und Beziehung zu Mutter und Vater. Deren Wurzeln wiederum wachsen bereits in der Zeit der Schwangerschaft durch die körperliche und seelische Verbindung von Mutter und Kind.

Ungeborene haben verblüffende Fähigkeiten

Lange Zeit hatten Forscher ein geringes Interesse an den Auswirkungen der Geburt und der Zeit davor auf das Kind. Ab den 1970er Jahren fiel der Blick der Wissenschaft auf Geburtsbelastungen. Seit einigen Jahren nimmt auch die Forschung über vorgeburtliche Entwicklung zu. Die verblüffenden Fähigkeiten Ungeborener stehen im Mittelpunkt der Studien von Pränatalpsychologen und Hirnforschern. Heute weiß man, dass Kinder im Bauch fähig sind zu lernen. Psychologen betrachten die emotionale Bindung zwischen Mutter und Ungeborenem als wesentlich für die Entwicklung des Kindes. Das bedeutet: Neben dem äußeren Lebensstil der Mutter nimmt auch deren Psyche Einfluss auf die Entwicklung des Kindes.

Aktuelle Studien

Skandinavische Forscher kommen zu dem Schluss, dass Kinder bereits im Bauch auditiv lernen und damit die Weichen für den erfolgreichen Spracherwerb nach der Geburt stellen. Wie die Wissenschaftler zu diesem Ergebnis kommen, zeigen die Studie und der Artikel von Spiegel Online…

Laut einer deutsch-mexikanischen Studie wirkt sich Stress in der Schwangerschaft physisch auf das Wachstum des Kindes aus. Welch unterschiedliche Auswirkung Stress am Anfang oder am Ende der Schwangerschaft hat, zeigt der Artikel der University of New Mexico…
Forscher des Max-Planck-Instituts zeigten, dass schwangere Frauen intensiver auf Musik reagieren als Nichtschwangere. Wie sich die gehörten Musikstücke auf den Blutdruck auswirken, zeigt das Abstract der Studie und der Artikel von DocCheck…
Bereits das Fruchtwasser sorgt für die Entwicklung der Geschmacksvorlieben des Kindes. Nach der Geburt werden die Aromen der mütterlichen Ernährung über die Muttermilch transportiert, aber auch über den Körpergeruch der Mutter oder über Gerüche, die bei der Nahrungszubereitung entstehen. Wissenschaftler der Universität Durham (Vereinigtes Königreich) haben den ersten direkten Beweis dafür erbracht, dass Babys im Mutterleib unterschiedlich auf verschiedene Gerüche und Geschmäcker reagieren, indem sie ihre Mimik mit Hilfe von 4D-Ultraschall-Scans beobachteten.

Quellen: Beyza Ustun (Durham University, UK) et al., Babies react to taste and smell in the womb – new research, Psychological Science, doi: 10.1177/09567976221105460

Elena Bernard, Babys reagieren schon im Mutterleib auf Geschmack, wissenschaft.de, abgerufen 23.09.2022

Einfach guter Hoffnung?

Der deutliche Einfluss der Schwangerschaft auf die individuelle Entwicklung des Kindes vergrößert die Verantwortung seiner Eltern. In manchen Kulturen gibt es tradierte Regeln für schwangere Frauen. In Indien sorgt beispielsweise die ganze Familie für die schwangere Frau und hilft bei gesunder Ernährung und im Alltagstrubel. Hierzulande werden Frauen durch immer neue Ratgeber, Trends und Tests mehr verunsichert als bestärkt. Als Folge drohen Schuldgefühle und Stress: Wer kann schon aus dieser Fülle an Informationen zweifelsfrei das Richtige für die eigene Situation herausfiltern? Einfach guter Hoffnung sein – dazu brauchen Eltern vor allem zwei Dinge: Mut und Vertrauen auf ihre Instinkte und das Verständnis von Freunden und Familie, wenn sie sich bewusst gegen die landläufige Meinung entscheiden.

Sich und das Ungeborene erleben

Stress reduzieren Sorgen und Ängste stören das Hinspüren zum ungeborenen Kind. Darüber hinaus beeinträchtigt anhaltender Stress der Mutter dessen Entwicklung. Wer sich auf wirklich nötige Aufgaben beschränkt, überflüssige Termine streicht und aufkeimende Sorgen frühzeitig mit dem Partner, der Familie oder Freunden teilt, schafft Raum für positive Gedanken und Gefühle. Und diese wiederum sind die Basis für ein achtsames Familienleben.

Mit dem Baby sprechen Viele Eltern, die mit ihrem Ungeborenen regelmäßig sprechen, berichten von einer großen emotionalen Verbindung, die dabei entsteht. Sie erzählen manchmal von ihrem Alltag oder von ihrer Vorfreude aufs Leben als Familie. Keine Sorge: Möglicherweise empfinden Sie dieses Geplauder anfangs als „Selbstgespräch“. Ihr Baby hingegen fühlt sich durch die Hinwendung verbunden. Nach der Geburt wird es den Klang der elterlichen Stimmen als vertraute Erfahrung wiedererkennen.

Bewegung spüren Mit seinen ersten Bewegungen wird das Ungeborene als eigenständiges Wesen erfahrbar. Fast alle Eltern lassen das Kleine ihre Zuwendung intuitiv spüren, indem sie die Hand auf den Bauch legen. Oft antwortet das Kind mit Bewegungen – der Beginn einer spürbaren Beziehung.

In Gedanken reisen Schwangere, die liebevolle Gedanken zu ihrem Kind schicken, stärken ihre Gefühlswelt – und damit das Vertrauen auf den eigenen Körper. Sie können zum Beispiel einfach nur „Danke“ sagen. Dafür, dass es Ihnen und dem Kind gut geht. Da Dankbarkeit mit positiven Gedanken verknüpft ist, macht sie das gelassen. Der Herzschlag wird ruhig und es fließen weniger Stresshormone zum Kind.

Diagnostik beurteilen Vorsorge durch Ultraschall und Tests sind wichtige Errungenschaften der modernen Medizin. Doch die zunehmende Technisierung der Schwangerschaft birgt die Gefahr der Entfremdung vom eigenen Körper und stört das Vertrauen auf die Natur und in sich selbst. Wann ist welche Untersuchung wirklich sinnvoll? Hier gibt es keine allgemein gültigen Antworten, sondern nur individuell passende Lösungen.

WDR Doku

Die 40-minütige Dokumentation von Quarks & Co erläutert die Grundlagen der Epigenetik, ihre Rolle in der Schwangerschaft und wie Traumata von Mutter und Vater die Gene der Kinder beeinflussen.

Vortrag von Peter Spork

Eltern macht euch keine Sorgen! Der Vortrag von Wissenschaftsjournalist Peter Spork definiert Gesundheit neu und zeigt, was Kinder prägt.

Positionspapier der isppm e.V. 

„In den vergangenen Jahrzehnten hat sich in den Kreißsälen eine technologische und medikamentenorientierte Entwicklung vollzogen, deren Nutzen für die Gesundheit des Kindes unter GeburtsmedizinerInnen umstritten ist…“

Bindung entdecken - Schwangerschaft 08 A
Bindung entdecken - Schwangerschaft 09 A

Mutter-Kind-Bindungsanalyse – was ist das?

Die Bindungsanalyse begleitet werdende Mütter während ihrer Schwangerschaft und möchte erreichen, dass bereits in dieser Zeit eine positive Bindung zwischen Mutter und Kind aufgebaut wird.

Nach oben